Neustadt Andrew Garfield

Der Schauspieler, der ab dieser Kinowoche erneut als „Spider-Man“ seine Netze auswirft, war schon vor seiner Superheldennummer unter Insidern als Riesentalent bekannt. Der Sohn eines Amerikaners und einer Britin wurde 1983 in Los Angeles geboren, wuchs aber in England auf. Mit 15 nahm er Schauspielkurse, besuchte dann eine Londoner Schauspielschule und trat auf britischen und New Yorker Theaterbühnen auf. 2007 wurde er von Robert Redford entdeckt und für dessen Politdrama „Von Löwen und Lämmern“ engagiert. Im gleichen Jahr begeisterte er in dem britischen Drama „Boy A“ die Presse und das britische Publikum. Für die Rolle eines haftentlassenen Kindermörders, der von seiner Vergangenheit eingeholt wird, bekam er den höchsten britischen Filmpreis BAFTA verliehen. Zu sehen war Garfield auch in Terry Gilliams modernem Märchen „Das Kabinett des Dr. Parnassus“ und im Drama „Alles war wir geben mussten“. In „Social Network“, der Filmbio des Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, spielte er dessen besten Kumpel, Facebook-Mitbegründer Eduardo Saverin. Mit der Spider-Man-Rolle scheint Andrew Garfield, der mit seinem verwuschelten Haarschopf immer noch die Attitüde eines linkischen Teenagers hat, den Jackpot erwischt zu haben. Spider-Man war schon in der Kindheit sein Held: „Oder genauer gesagt: Peter Parker. Denn wie er wurde auch ich in der Schule gemobbt, verprügelt und einmal sogar ausgeraubt. Wie oft habe ich mir damals gewünscht, mich in Spider-Man verwandeln zu können. Diese Spider-Man-Projektion ist mir in Fleisch und Blut übergegangen“. Garfield, ein Spezialist für zerrissene Charaktere, verleiht dem Comichelden nervöse Energie und beunruhigende Getriebenheit. Sein künstlerisches Credo lautet: „Ich finde das Leben die meiste Zeit extrem verwirrend. Mein Hauptziel als Schauspieler ist es, die Rätsel unserer Existenz zu entwirren.“ Der eher schmächtige Typ bereitete sich mit einem halben Jahr Training, mit Basketball, Kampfsport und Krafttraining für die körperlich fordernde Rolle vor. Mit seiner ebenso ehrgeizigen Leinwandpartnerin Emma Stone, die im Film seine Freundin Gwen spielt, ist er seit 2011 auch privat liiert. (chy)

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