Neustadt „Alle wichtigen Sponsoren sind wieder mit im Boot“

Hassloch. Die Oberliga-Handball-Mannschaft der TSG Haßloch ist nach ihrer 27:29-Niederlage in Budenheim und dem damit verpassten Aufstieg in die Dritte Liga noch immer „wie in Trance“, sagt der Sportliche Leiter Thomas Müller. Aber das Team wird im Großen und Ganzen zusammenbleiben und in der nächsten Saison ein weiteres Mal versuchen aufzusteigen. Allerdings werde der interne Modus geändert, sagt Müller.

„Die Spieler nehmen finanzielle Einbußen hin“, informiert der Sportliche Leiter. „Sie haben gesagt, wenn die Sponsoren weniger geben, sei das o.k. Denn sie sagen auch, dass sie die Sache verbockt hätten.“ So werde von den Sponsorengeldern künftig nur ein gewisses Fixum regelmäßig ausgezahlt. Und im Falle des gelungenen Aufstiegs gebe es dann mehr Geld. Am vergangenen Samstag, dem letzten Saisonspieltag, waren die Haßlocher als Tabellenführer nach Budenheim gefahren, hatten einen Punkt Vorsprung auf Verfolger SV Zweibrücken. Doch statt mit einem Sieg Meisterschaft und Aufstieg zu sichern, hatte die TSG, die vom vierten bis zum vorletzten Spieltag Spitzenreiter war, die Partie verloren und damit den Aufstieg verpasst. „Was den Spielern am meisten weh getan hat“, so Müller, sei, dass sie die Fans enttäuscht hätten. „Wenn man solch einen Rückhalt hat, muss man mit denen gemeinsam weitermachen“, berichtet er von der Meinung der Spieler. Allein nach Budenheim waren über 250 TSG-Anhänger mitgefahren. Da die Handballer nun die Verantwortung mittrügen, hätten Gönner für eine weitere Saison zugesagt. Müller: „Alle wichtigen Sponsoren sind wieder mit im Boot.“ Bisher hatte jeder Oberliga-Handballer pro Monat eine Aufwandsentschädigung erhalten, nur abhängig von Alter und Können. Der Etat für die gesamte Handball-Abteilung habe bisher bei etwa 100.000 Euro gelegen, sagte Müller. „Es gibt Spieler, mit denen ich in Verhandlung war, die verlangen über 1000 Euro im Monat – das können wir nicht bezahlen.“ Müller zum vergebenen Aufstieg: „Die Mannschaft will sich aus diesem Mist selbst rausziehen und ist sich ihrer vollen Verantwortung bewusst.“ Jeder Spieler suche nur bei sich selbst nach Fehlern. Coach Ralf Schmitt habe im Training betont, dass niemand alleine an der Niederlage schuld sei: „Wir haben es gemeinsam verspielt.“ Der Sportliche Leiter der TSG betont, dass „die Harmonie in der Truppe seltenst so gut gewesen ist“. So bleibt das Team auch weitgehend zusammen. Einzig Andreas Mauer verlässt die TSG. Der Betriebswirt tritt eine neue Stelle in München an und zieht weg. Jörn Christmann bleibt, wird allerdings voraussichtlich von September bis November aus Studiengründen in Basel sein. „Er will dort trainieren, freitags nach Haßloch zum Training kommen und spielen“, erzählt Thomas Müller. Andreas Friedrich werde eventuell auch eine Zeitlang studienbedingt fehlen. Linkshänder Steffen Dietz, Neuzugang aus Hochdorf, wird wegen einer Schulter-OP bis Dezember ausfallen. Der zweite Linkshänder aus Hochdorf, Kai Zimmermann, werde trotz des verpassten Drittliga-Aufstiegs kommen. Kreisläufer Sebastian Bösing aus Bingen – er wohne in Worms – werde Haßloch künftig verstärken. David Oetzel bleibe ebenso wie Kai Best, Dennis Gregori, Andreas Zellmer, Ilan Eigenmann, Florian Kern, Sebastian Schubert, Kevin Seelos und Max Bannicke. Der 38-jährige Torwart Andreas Röll, der ursprünglich nur bei einem Aufstieg habe weiter spielen wollen, denke nach: „Kann man so seine Karriere beenden?“ Auch Kai Best habe gesagt, dass man so nicht aufhören könne. „Trainer Ralf Schmitt bleibt auch“, betont Müller. Er und die Spieler hätten gesagt, dass der Weg, Verantwortung zu übernehmen, der richtige sei. Müller: „Keiner hat in Erwägung gezogen, zu einem anderen Verein zu wechseln.“ Deshalb werde er sich auch nicht, wie bei einem Aufstieg eigentlich vorgesehen, etwas weniger engagieren. „Die Jungs haben gesagt, dass wir das jetzt gemeinsam durchziehen müssen“, betont der Sportliche Leiter. Thomas Müller ist zurzeit mit einem früheren Erstliga-Spieler aus dem Ausland in Verhandlung. Für den Rückraumspieler habe man bereits einen Arbeitsplatz gefunden. „Jetzt suchen wir noch eine Wohnung für ihn.“ (sab)

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