Ludwigshafen Zur Sache: Walzmühle

Im Frühjahr 1896 wurde in der Walzmühle das erste Getreide gemahlen. In ihrer Blütezeit war sie eine der modernsten Großmühlen am Rhein. Der Fluss in Kombination mit der Eisenbahn machte Ludwigshafen zum idealen Standort. In den 1960er-Jahren liefen die Mühlengeschäfte schlecht. Deswegen wurde ein Großteil des Werks an den Futtermittelhersteller Plange vermietet. Nach dessen Kündigung des Mietvertrags standen die Mühlen 1985 still. Weite Teile der Anlage wurden ab 1997 abgerissen, und das Einkaufszentrum Walzmühle entstand, das 1999 öffnete. Investor Günther Tetzner (Timon Bauregie) entwickelte das Areal, investierte 185 Millionen Mark (94,5 Millionen Euro) und verkaufte es kurz vor der Eröffnung weiter an den Immobilienfonds BVT. Neben dem Einkaufszentrum mit Großkino entstand ein Büroteil hinter der denkmalgeschützten Fassade. Bei der Eröffnung war der S-Bahnhof mit der Passage noch nicht fertig, und auch das Rheinufer Süd lag brach. Aus der angedachten Scharnierfunktion wurde daher zunächst nichts. Die erhoffte Frequenz von 30.000 Kunden am Tag wurde nicht erreicht. Stadtmarketingchef Michael Cordier kann sich vorstellen, das Gebäude künftig nachts permanent zu beleuchten, um ihm – zumindest optisch – etwas mehr Attraktivität zu verleihen. Darüber wolle er mit dem neuen Verwalter Gespräche führen. (mix/ier)

x