Ludwigshafen Wochenspiegel:

91-80987650.jpg

Bei einer Versteigerung in Berlin sollen am 1. April zwei 1942 errichtete Ludwigshafener Hochbunker unter den Hammer kommen. Einer steht am Ludwigsplatz, der andere in einem Hinterhof der Bismarckstraße. Wir hätten da einige Vorschläge, wer sich um ersten, zum zweiten und zum dritten um den Zuschlag bemühen könnte. Die Stadtverwaltung, die damit Ausweichquartiere hätte, wenn das Rathaus saniert wird – weit wäre es nicht für die Mitarbeiter. Die BASF, die ein Umbau der Bunker günstiger käme als der Bau eines neuen Hochhauses, das Vorstandschef Kurt Bock aus Spargründen auf Eis gelegt hat. Oder der „Metropol“-Investor verzichtet auf den Standort Berliner Platz und lässt die geplanten Wohnungen und Arztpraxen stattdessen in den Bunkern entstehen. Die bräuchten allerdings unbedingt Fenster – sonst hätten die Mieter ein massives Verschattungsproblem. Welche Politiker morgen nach der Landtagswahl im Licht und welche im Schatten stehen? Schwer zu sagen angesichts der Prognosen, die nur eins garantieren: dass es extrem spannend wird. SPD oder CDU – wer hat die Nase vorne? FDP oder AfD – wer schafft den Sprung ins Mainzer Parlament? Was ist mit den Grünen – fliegen sie womöglich raus? Wer koaliert mit wem? Und natürlich die Frage aller Fragen: Wer wird unsere künftige Landesmutter – Malu oder Julia? Auf den Nägeln kauende Bewerber im Foyer oder auf der Terrasse kettenrauchende Beobachter aller Lager werden bei der Wahlparty im Rathaus das Bild prägen. Man muss sich den Stress aber nicht geben, denn es gibt eine Alternative für Ludwigshafen: Um 17 Uhr singt Tony Marshall in der Friedenskirche: Womöglich ist das die bessere Wahl. Im Gegensatz zu manchen Politikern trifft der 78-Jährige nämlich meistens den richtigen Ton. Stress hatte die Polizei diese Woche mit einem 35-jährigen Glückspieler, der unglücklich darüber war, dass ein Geldspielautomat in einer Kneipe in West keine Münzen, sondern nur Punkte für ihn parat hielt. Zwar wies ein Schild darauf hin, dass es nichts Bares zu gewinnen gibt. Doch der Mann wollte sich vom Wirt seine erspielten Punkte auszahlen lassen. Eine Polizeistreife versuchte, ihm die Sachlage klarzumachen. Kaum waren die Beamten wieder weg, wählte der Mann mehrfach den Notruf, weil er sauer war. Die Streife kam zurück und wollte sein Handy sicherstellen, damit die SOS-Leitung nicht mehr blockiert war. Es kam zum Gerangel, an dem sich die Freundin und ein Bekannter des Zockers beteiligten. Der 35-Jährige wurde überwältigt und abgeführt. Gegen alle drei sind Strafverfahren wegen Widerstands eingeleitet worden. So ein Pech aber auch. N. Sperk, M. Schmid & S. Gierescher

x