Ludwigshafen Wochenspiegel:

Riesenaufregung herrschte am Dienstagabend in der Ludwigshafener Innenstadt: Ein herrenloser Koffer hatte einen Bombenalarm ausgelöst. Um die Ludwigstraße abzusperren, wurde eigens die Bereitschaftspolizei aus Enkenbach-Alsenborn in Marsch gesetzt. Es war kalt, und die jungen Beamten standen sich zwei Stunden die Beine in den Bauch, bis schließlich feststand, dass der Koffer leer war. Ein Mann hatte ihn beim Einsteigen in die Straßenbahn vergessen. Ein Herz für die Polizisten hatte das Lokal „Barock“. Das spendierte den Beamten einen Kaffee. Eine wahrhaft herzerwärmende Geste. Herzerwärmend ging es auch auf dem SPD-Parteitag am Montag zu. David Schneider, der junge „Neue“ an der Spitze, umarmte seinen Kokurrenten um den Parteivorsitz, Markus Lemberger, und ließ ihn hochleben. Eine Versöhnungsgeste, die super ankam. Da störte es auch nicht weiter, dass SPD-Landesvorsitzender Roger Lewentz Kämmerer Dieter Feid immer wieder Günther nannte. Das lag daran, dass Lewentz kurz zuvor noch seinen Landtagskollegen Günther Ramsauer verabschiedet hatte. Das politische Schwergewicht aus Maudach hat offenbar einen bleibenden Eindruck in Mainz hinterlassen. Keinen bleibenden Eindruck hat wohl der Migrantenbeirat in den vergangenen fünf Jahren bei der Bevölkerung hinterlassen. Nur 9,9 Prozent der Wahlberechtigten beteiligten sich an der Neuwahl, die unter dem Motto stand: Stell dir vor, es ist Wahl und keiner geht hin. Die SPD hinderte das nicht daran, sich als Wahlsieger zu feiern, weil sie die meisten Sitze gewonnen hatte. Dabei wirft die unterirdische Wahlbeteiligung doch eher Fragen nach dem Sinn dieser Wahl und der demokratischen Legitimation des Beirats auf. Ein schönes Wochenende

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