Ludwigshafen „Wir sind noch nicht abgestiegen“

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Zum Rückrundenstart gastiert Fußball-Oberligist FC Arminia Ludwigshafen am Montag, 19.30 Uhr, im Derby beim TuS Mechtersheim. Während die Gastgeber eine starke Saison spielen, kämpft der FCA – allerdings nicht unerwartet – gegen den Abstieg. Die Trainer Frank Hettrich (48, FCA) und Manfred Schmitt (54, TuS) sprechen über den Saisonverlauf und das Nachbarschaftsduell.

Herr Hettrich, Herr Schmitt, warum gewinnt Ihre Mannschaft das Spiel am Montag? Hettrich:

(überlegt kurz) Weil die Hoffnung zuletzt stirbt. Schmitt: (überlegt lange) Nächste Frage bitte. Nein, im Ernst. Wir haben uns im Hinspiel trotz des 2:0-Sieges enorm schwer getan. Es wird wieder ein Derby, in dem Kleinigkeiten entscheiden. Ich hoffe auf ein 2:1 für uns. Wie schätzen Sie den Gegner ein? Hettrich: Der TuS spielt eine gute Runde und hat Selbstvertrauen. Mechtersheim hat im Hinspiel unsere Fehler ausgenutzt und mit dem Auftaktsieg im Rücken einen Lauf bekommen. Es gehört natürlich auch Glück dazu, aber das hat nur der Tüchtige. Es wird schwierig für uns. Schmitt: Das ist schwer zu sagen. Die Arminia hat eine junge Mannschaft, die gegenüber dem Hinspiel ihr Gesicht verändert hat. Ich habe sie beim 3:3 gegen Schott Mainz gesehen, da hat sie mir imponiert. Warum der FCA so schlecht dasteht, kann ich nicht beurteilen. Das Team ist aber jederzeit in der Lage, den Bock umzustoßen. Wie beurteilen Sie den Saisonverlauf Ihrer Mannschaft? Hettrich: Nicht gut, denn wir sind bisher sechs, sieben Zähler hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Mannschaft ist neu zusammengestellt, ein gefestigtes Team hätte diese Punkte geholt. Manchmal haben nur Nuancen gefehlt, mitunter war die Leistung aber nicht ausreichend wie zuletzt bei Saar 05 Saarbrücken. Es fehlt die Konstanz und wir haben nicht oft genug das gebracht, was im Abstiegskampf erforderlich ist. Schmitt: Vor der Saison hatten wir nur sieben Akteure mit Oberligaerfahrung. Deshalb hat uns diese Leistung niemand zugetraut. Das Team, das immer noch sehr jung ist, hat in vielen Partien guten Fußball gespielt, sich gegen Niederlagen gestemmt und Siegeswillen bewiesen. Seit dem Abstieg vor 18 Monaten war vieles richtig, was wir gemacht haben. Wo sehen Sie Nachholbedarf? Hettrich: Wir brauchen ein stärkeres Zweikampfverhalten, eine bessere Passquote, müssen uns läuferisch steigern, mehr Willen zeigen und die Diskussionen auf dem Feld minimieren. Das kostet Konzentration. Schmitt: Im Defensivverhalten müssen wir uns verbessern, denn wir bekommen zu viele vermeidbare Gegentore. Das hängt auch mit der fehlenden Erfahrung zusammen. Uns hilft aber jedes Spiel. Das Saisonziel hieß Klassenverbleib. Wie realistisch ist das? Hettrich: Es sind noch 51 Punkte zu vergeben. Wir sind noch nicht abgestiegen. Aber natürlich kann ich die Tabelle lesen. Sieben Punkte zum rettenden Ufer beunruhigen mich nicht. In der Winterpause werden wir sehen, was machbar ist, um die Mannschaft zu verstärken. Schmitt: Das Ziel wird nicht verändert. In dieser Liga ist alles möglich, sie ist extrem ausgeglichen. Jeder kann jeden schlagen, von Burgbrohl mal abgesehen. Ich hoffe aber, dass der FC Arminia nicht absteigt und wünsche dem Verein eine Serie. Aber erst nach dem Montagspiel.

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