Ludwigshafen Sperrmüll am Grasweg

Maudach, Ortsrandlage. Der Blick geht über die Felder bis nach Rheingönheim und Limburgerhof. Alles wirkt wie die pure Idylle. Deshalb dreht Jürgen Wenzel hier auch seine Runden mit seinem Hund. Und doch kann er die Natur nicht ungestört genießen, denn in einem naturbelassenen Feldstück türmen sich förmlich Müllberge. Die Verwaltung verspricht, die Ecke zu reinigen, und bittet um regelmäßige Hinweise.

Seit zwölf Jahren wohnt Jürgen Wenzel nun schon in Maudach. Dem 71-Jährigen gefällt es. Er schätzt die Infrastruktur im Stadtteil samt den Einkaufsmöglichkeiten, und die nahen Felder bieten ihm und seinem Hund genügend Auslauf für die täglichen Touren. Und doch kann sich Wenzel bei seinen Spaziergängen am mittleren und unteren Grasweg nicht gänzlich entspannen. Das Industriegebiet ist passiert, dann geht’s am Aussiedlerhof vorbei, schon ist eine lange Hecke zu sehen. „Das ist extra ein naturbelassenes Stück hier im offenen Feld, da leben viele Vögel und Hasen“, hat Wenzel schon beobachtet. Aber bei seinen Spaziergängen sieht er noch anderes in diesem Gestrüpp, und das ärgert ihn mächtig: „Diese Ecke wird von einigen ständig genutzt, um Müll zu entsorgen.“ Er könne diese Mentalität, dass man einfach seinen Dreck irgendwo hinwerfe, nicht verstehen – zumal auch Mikrowellen, Stereoanlagen und andere große Dinge hier in der Hecke landeten. Jürgen Wenzel sagt, er habe schon mit der Ortsvorsteherin gesprochen und das alles auch bei der Stadt reklamiert. „Der Wirtschaftsbetrieb kam auch mal und hat aufgeräumt, aber jetzt sieht’s wieder fürchterlich aus. Das ist wohl alles zu weit draußen im Feld, da interessiert das niemanden mehr so richtig. Da kümmert sich niemand.“ Diesen Vorwurf will Ortsvorsteherin Rita Augustin-Funck (CDU) nicht im Raum stehen lassen. Sie habe die Ecke am Grasweg zu Beginn ihrer Ortsvorstehertätigkeit 2009 vom Wirtschaftsbetrieb (WBL) reinigen lassen. „Die haben damals zwei-, dreimal mit dem Lkw kommen müssen, bis alles weg war“, erinnert sie sich. Sie habe aber nicht mitbekommen, dass die Situation jetzt wieder so schlimm sei. Bürger wie Jürgen Wenzel bittet sie daher, sich immer entweder bei ihr oder der Müll-Hotline der Stadt zu melden, damit solche Schandflecken beseitigt werden können. „Mich ärgern die wilden Müllhalden, denn jeder Bürger kann seine Sachen bequem beim Wertstoffhof abgeben oder man kann sich einmal im Jahr die Sperrmüllabfuhr kommen lassen“, betont Augustin-Funck. Bürger sollten aber nicht frustriert aufgeben, sondern solche Beobachtungen regelmäßig melden. „Wir müssen alle zusammenhalten, damit Maudach und die Stadt sauber bleiben“, so die Ortsvorsteherin. Und sie ist sich sicher: „Wenn die Verwaltung informiert wird, reagiert sie auch schnell.“ Das bestätigt die Pressestelle der Stadt. Jedem Hinweis werde nachgegangen. „Es erfolgen zudem regelmäßig Kontrollen auf Feldgemarkungen, also auch außerhalb bewohnter Flächen“, sagt Pressesprecher Florian Bittler. Sobald man von wilden Müllablagerungen wisse, kümmerten sich der WBL und der Bereich Umwelt mit Hilfe des Ordnungsdezernats um die Beseitigung und versuchten auch, die Müllsünder zu ermitteln. „Falls ein Verursacher ermittelt werden kann, wird ein Ordnungswidrigkeitsverfahren durchgeführt. In vielen Fällen lässt sich jedoch kein Verursacher ermitteln“, meint Bittler. Man reagiere umgehend auf Hinweise. Da man immer nur auf Missstände reagieren könne, sollten Bürger sich ruhig regelmäßig bei der Verwaltung melden. Übrigens: Wenzels aktuelle Beschwerde ist inzwischen auch bei der Stadt eingegangen. Wegen der Feldrandlage hatten die Behörden – Stadt und Landkreis – erst einmal geprüft, wer für die Ecke überhaupt zuständig ist. Inzwischen ist klar: Der Dreck liegt in Ludwigshafen. Daher sichert die Stadtverwaltung nun zu, dass die Beseitigung des Mülls „umgehend veranlasst“ werde. Noch Fragen? Bürger, die wilde Müllablagerungen sehen, können diese direkt beim Bereich Umwelt, Stefan Baumann (Telefon 0621/504-3335) oder Sandra Knörr (Telefon 0621/504-3470), melden.

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