Ludwigshafen Sieg trotz Erkältung

«BÖHL-IGGELHEIM.» Vor drei Wochen hat Leon Brescher (RSC Linden) sein erstes Bundesliga-Rennen der Junioren in Bellheim gewonnen. Gestern siegte er beim 31. Radkriterium der C-Klasse um den Großen Preis der Sparkasse Vorderpfalz in Böhl. Brescher verwies nach 65 Runden seinen Teamkollegen Lukas Märkl und Malte Beversdorff (RSV Gütersloh) auf die Plätze zwei und drei.

Angriff ist die beste Verteidigung. Das war auch gestern Abend das Motto der Junioren-Fahrer des rheinland-pfälzischen Bundesliga-Teams Wipotec, die unmittelbar nach dem Startschuss die Flucht nach vorne ergriffen. Der Initiative von Leon Brescher, der zum erweiterten Kreis der Straßenrad-Nationalmannschaft von Bundestrainer Wolfgang Ruser (Magstadt) zählt, konnte nur der 13 Jahre ältere Malte Beversdorff, ein „echter C-Fahrer“, folgen. Sie fuhren die ersten beiden Runden auf dem schnellen und 950 Meter langen Viereck-Kurs um den Wasserturm alleine, ehe Lukas Märkl aus der Verfolgergruppe den Anschluss zur Spitze schaffte. Der Vorsprung wuchs kontinuierlich an und das Trio machten in den Wertungssprints die Punkte unter sich aus. „Nachdem Leon schon in den ersten Wertungen die Punkte geholt hatte, war es sehr schwer, noch an ihm vorbei zukommen“, sagte Lukas Märkl. So landete der 18 Jahre alte Radsportler nach dem zweiten Platz vom Vortag in Mutterstadt erneut auf Rang zwei. Dagegen war Leon Brescher nach dem Zieleinlauf noch kräftig verschnupft. Der Südpfälzer hatte sich bei der Rundfahrt in Italien, wo das Team mit Marius Mayerhofer einen Etappenerfolg landete, erkältet. Dennoch hatte der Nationalfahrer in fünf von sieben Wertungssprints die Nase vorne. „Ich bin immer noch etwas angeschlagen, aber von den Beinen ging es heute schon wieder besser“, verdeutlichte Brescher. Für den 18-Jährigen aus Germersheim, der die elfte Klasse des Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern besucht, war es der achte Sieg. Die drei Erstplatzierten hatten auf den Zielsprint verzichtet und fuhren jubelnd über den Zielstrich. Auffällig war, dass Malte Beversdorff in den Wertungsprints nichts entgegenzusetzen hatte. „Ich war schon einmal A-Fahrer und hatte heute nicht vor, mit einem Sieg aufzusteigen“, erklärte der Westfale und zeigte großen Respekt vor den beiden rheinland-pfälzischen Bundesligafahrern. Das Verzichten auf den Zielsprint gefiel dem ehemaligen Profi, der pfälzischen Radsportikone Udo Bölts, gar nicht. „Das ist immer noch ein Radrennen“, sagte der 52-Jährige. Bölts kam zur Kerwe nach Böhl, um Verwandte zu besuchen. Trotzdem fachsimpelte er ausgiebig mit dem Trio, das bei der Siegerehrung gemeinsam mit Bier anstieß und sein überlegen geführtes Rennen feierte.