Ludwigshafen Sexueller Missbrauch in der Kirche: Pfarrei diskutiert über Vorbeugung

Proteste gegen die Vertuschung von Missbrauch in der katholischen Kirche.
Proteste gegen die Vertuschung von Missbrauch in der katholischen Kirche.

Sexualisierte Gewalt oder andere Formen von Missbrauch sollen in der katholischen Kirche keinen Platz mehr haben. Daher entstehen in Pfarreien und anderen Einrichtungen Konzepte zur Vorbeugung. Die Pfarrei Hl. Katharina von Siena, die für die Gartenstadt, Maudach und Rheingönheim zuständig ist, hatte in diesem Kontext zu einem Gesprächsabend über ihren Entwurf eingeladen.

Bei dem Dialog habe sich vor allem eine Aufgabe herauskristallisiert, teilt eine Sprecherin der Kirche dazu mit: größtmöglichen Schutz zu erreichen bei gleichzeitig natürlichem, unverkrampftem Kontakt miteinander. Die Pfarrei übernimmt dafür den Leitbegriff „Kultur der Achtsamkeit“. Der Ausdruck meint einen wertschätzenden, respektvollen Umgang miteinander, ein aktiv sorgendes Hinsehen. In vielen Fällen könne dafür das sogenannte Vier-Augen-Prinzip unterstützen. Beispielsweise sollten bei einer Jugendfreizeit keine längeren Zeiten entstehen, in denen Minderjährige mit Betreuungspersonen alleine und ohne jeden Sichtkontakt für andere sind.

Um eine solche Kultur zu fördern, werden für haupt- und ehrenamtlich Tätige Schulungen angeboten. So soll nach und nach ein Netz in den Pfarreien von Personen entstehen, die mit der Thematik vertraut sind. Wenn zugleich die ganze Pfarrei dafür sensibel werde, könnten Grenzverletzungen schon im Keim verhindert werden. Mögliche Täter würden viel schwerer ans Ziel kommen, wenn sie mit einer aufgeklärten und offensiv schützenden Pfarrei zu tun haben.

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