Ludwigshafen Selbst Miss Lu läuft mit

„Wir dachten, wenn es gut läuft, können wir die Rekordmarke von 1700 Teilnehmern aus dem Jahr 2005 knacken“, war Thomas Gerling, Leiter des Bereichs Sport der Stadt Ludwigshafen, der gemeinsam mit dem Ludwigshafener Sportverband die Veranstaltung organisiert, völlig euphorisiert. Um auf exakt die Zahl zu kommen, erklärten sich Sportdezernent Wolfgang van Vliet (SPD), Miss Ludwigshafen Anita Hauck und ein kleiner Junge aus den Zuschauermassen entlang der Strecke direkt vor dem Start zum BASF-Volkslauf bereit, gemeinsam ein paar Meter zu den Klängen von Helene Fischers „Atemlos durch die Nacht“ zurückzulegen. So wurden aus 2011 vorangemeldeten Läufern kurzerhand 2014. Es waren so viele Anmeldungen, dass sogar die gelben Stadtlauf-Shirts ausgingen. Wer keines mehr bekam, konnte seine Adresse hinterlassen und darf sich nun in Kürze über das Sammlerstück, das in jedem Jahr in einer anderen Farbe daherkommt, freuen. Vor allem im Bambini-, Schüler- und Jugendlauf legte der Ludwigshafener Stadtlauf zu. Allein die beiden teilnehmerstärksten Schulen, die Albert-Schweitzer-Grundschule und das Heinrich-Böll-Gymnasium mit der Initiative „Laufen statt Rauchen“, steuerten jeweils 104 Teilnehmer bei. „Es zeigt, dass wir mit dem Konzept des Stadtlaufs auf einem guten Weg sind“, betonte Gerling. Cornelia Meurer, Rektorin an der Albert-Schweitzer-Schule, war am späten Samstagabend mindestens genauso geschafft wie ihre Pennäler, die zuvor auf der Strecke unterwegs waren. In den vergangenen Wochen drehte sich im Schulalltag fast alles nur noch um den Stadtlauf. Gemeinsam mit den Lehrern – einige von ihnen gingen im BASF Volkslauf an den Start – und in Kooperation mit dem ESV bereiteten sich die Kleinen auf den Wettkampf vor. Auch das Organisieren im Hintergrund war für Meurer und Kollegen ein Kraftakt. „Die Anmeldungen, das Geld einsammeln, die Betreuung am Lauftag, das war richtig, richtig viel“, berichtete die Rektorin von den intensiven Vorbereitungen. Das Strahlen von Felicity, Chiara, Jakob und all den anderen entschädigte für die Mühen im Vorfeld. Auch wieder mit von der Partie war eine Delegation aus Ludwigshafens Partnerstadt Lorient. Noch am Freitag hatten die Jungs und Mädchen des Collège Jean Le Coutaller die Prüfungen für das Sportabzeichen abgelegt. „In Frankreich kennt man so etwas gar nicht, aber alle haben es auf Anhieb geschafft“, freute sich Ulla Walther-Thiedig, Kreisbeauftragte für das Deutsche Sportabzeichen. Am Samstag dann standen die Schüler an der Startlinie zum Stadtlauf. Noch am Morgen richtete Winfried Ringwald, Vorsitzender des Ludwigshafener Sportverbands, den bangen Blick gen Himmel. Beim Aufbau regnete es aus Kübeln, doch am Mittag schloss der Himmel seine Schleusentore. Somit boten sich ideale Bedingungen. „Eine tolle Veranstaltung mit vielen engagierten Helfern“, lobte Ringwald und richtete seinen Dank an die vielen Ehrenamtlichen, die halfen: ob als Streckenposten, bei der Shirtausgabe oder an anderen neuralgischen Punkten. Wenn der Ludwigshafener Stadtlauf 2015 seinen 20. Geburtstag feiert, dann ist auch sie im 20. Jahr dabei: Laura Mees. Damals ging sie noch im Bambinilauf an den Start, inzwischen läuft die Ludwigshafener Physiotherapeutin regelmäßig unter die Top-Drei im BASF Volkslauf. Triathletin Marion Hebding aus Mannheim wiederholte ihren Sieg aus dem Vorjahr. Laura Mees und Anna Schloß, Deutsche Vizemeisterin im Triathlonsprint, belegten die Plätze zwei und drei. Den Sieger bei den Männern hatte niemand auf der Rechnung: Christophe Krech aus Gernsbach kommt eigentlich vom Fußball, läuft noch nicht allzu lange, aber sicherte sich mit einem hauchdünnen Vorsprung von nur einer Sekunde Platz eins vor Thilo Krebs (BASF). Marathon-Ass Holger Exner landete auf Platz drei. Der Jubiläumslauf 2015 soll Gerling zufolge ein ganz besonderer werden. Der Lauf 2014 ist schwer zu toppen.

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