Ludwigshafen Saison mit Nebengeräuschen

MUTTERSTADT. Fußball-Verbandsligist TDSV Mutterstadt hat seine dritte Saison in der höchsten Spielklasse des Südwestdeutschen Fußballverbandes auf Rang elf abgeschlossen. Der TDSV bewegte sich zwar am Rande der gefährdeten Zone, stand aber nie auf einem Abstiegsplatz.

Die Spielzeit war geprägt von einem guten Start, einem schwachen Mittelstück und einem ordentlichen Endspurt. „Wir hatten im Laufe der Saison viele Probleme. Doch wir haben uns gesteigert und sind nie auseinandergefallen“, sagte Teamchef Ediz Sari. Die Probleme, die Sari meint, waren vielschichtig. Da war einmal die Jugendspielgemeinschaft mit der FG 08, in die sich der TDSV nicht so einbrachte, wie es sich der Nachbar vorgestellt hatte. Dann gab es die Diskussion um den Coach selbst, der keinen Trainerschein hat. Die Mutterstadter schickten Meliksah Özenc zur Ausbildung, der fortan Trainer war. Die Trainer/Teamchef-Lösung war jedoch nicht im Sinne des Verbandes, der Sari als denjenigen ausmachte, der die Richtung vorgibt. Zudem gab es nach dem Abgang von Torjäger Kadir Seker zum FC Arminia Ludwigshafen sportliche Probleme. Der Mittelstürmer hatte bis zur Winterpause 14 der 26 Tore geschossen. „Die Chance Oberliga zu spielen wollten wir ihm nicht verbauen. In der Vorrunde war das Spiel auf ihn ausgerichtet. Die Lücke, die er hinterlassen hat, haben wir lange nicht schließen können“, erklärt Sari. Weil das Spiel nach vorne an allen Ecken und Enden klemmte und gegen tief stehende Mannschaften oft keine Lösung gefunden wurde, verlegte sich der TDSV auf Konterfußball – ideal für den schnellen und technisch starken Seker. Er war auch am Saisonhöhepunkt beteiligt. Mit zwei Seker-Toren gewann das Team bei Meister Schott Mainz 3:0. Es war die einzige Niederlage, die Mainz hinnehmen musste. Nach Sekers letztem Tor ging Mutterstadt fünfmal in Folge leer aus. Die Abstiegszone rückte näher. „Knackpunkt war das Tor zum 1:1 von Gökhan Dogan gegen den LSC. Mit diesem Treffer war der Knoten geplatzt“, erinnert sich Sari. Das Derby, in dem der TDSV bis zur Pause kein Land sah, wurde gedreht und am Ende stand ein 3:1-Sieg. Dieser Erfolg war wie eine Befreiung. Mutterstadt gewann danach in Fußgönheim (3:1), gegen Vizemeister Mombach (1:0) und – nach einer zwischenzeitlichen Niederlage in Hohenecken – gegen Südwest Ludwigshafen (2:0). Damit war der Klassenverbleib gesichert. „Vor der Runde haben wir 15 Spieler aus unteren Klassen verpflichtet. Wir haben nie den Glauben an uns verloren und haben sieben Punkte mehr geholt als in der Runde zuvor“, sagt der Teamchef. Symptomatisch für das Innenleben des Teams war dessen Reaktion nach dem Führungstor von Martin Rau gegen den SV Südwest. Angeführt vom Schützen stürmte die Mannschaft zu Teamchef und Trainer. Gemeinsam wurde dieses 1:0 bejubelt. „Das ist natürlich ein schönes Gefühl. Aber es war auch die Freude darüber, dass Trainingsinhalte umgesetzt wurden“, verdeutlichte Sari. Das Tor fiel nach einem Freistoß und Standards wurden häufig geübt. Torschütze Rau kam gemeinsam mit Erhan Kocak auf sieben RHEINPFALZ-Bestnoten. Mehr wurden nur für den im Spätherbst seiner Karriere aufblühenden Christopher Kaczmarek, den souveränen, fast fehlerlosen Torwart Michael Hirschmann (je 9) und Kapitän Gökhan Dogan (10) registriert. Dogan ist das Sinnbild für den TDSV der Saison 2013/14: einsatzfreudig und kampfstark. Der einzige Spieler der alle 29 Partien mitmachte (Kaiserslautern trat einmal nicht an) ist Chrisovalantis Davanis. Ihm folgen Hirschmann, Yasin Koc (je 28), Dogan und Arber Zogaj (je 27). Mehr als zweimal trafen neben Seker (14) nur noch Yusuf Demirhan (4), Zogaj und Ercan Arslan (je 3). Der Zuschauerschnitt betrug 117 Fans pro Partie. (thl)

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