Ludwigshafen Paradies statt Apokalypse: Projekt mit Programm der Citykirche „Am Lutherplatz“

Eine After-Work-Party steigt in der „Lucation“ im ehemaligen Hallenbad Nord.
Eine After-Work-Party steigt in der »Lucation« im ehemaligen Hallenbad Nord.

Das Gute sehen, lebensfroh sein, die Zukunft lustvoll anpacken – das fällt schwer in Zeiten von Klimakrise, Kriegen, politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Unruhe. Dem will die Evangelische Kirche für Ludwigshafen „Am Lutherplatz“ etwas entgegensetzen, frei nach der Devise: Das Positive stärken, Hoffnung geben, Mut machen.

Eigentlich lieben wir doch alle die Natur, oder? Meistens … Aber schon in den 1990er-Jahren sang Konstantin Wecker vom „Weekend Runner“. Mit dem E-Bike geht’s quer durch den Wald und am Wochenende mit dem SUV über die Autobahn ins Grüne. Um ganz naturverbunden zu picknicken. Wie wär’s mit einem gekühlten Gläschen Wein und Fingerfood? Wer wäre da nicht dabei, fragen die Organisatorinnen. Fast wie im Paradies. Sie schlussfolgern: Das echte Paradeisen müssen wir wohl erst wieder lernen.

Zum Beispiel mit den witzig-klugen Cartoons von Steffen Butz, Markus Grolik und Petra Kaster, die während der gesamten Projektzeit auf dem Lutherplatz und am Hackmuseumsgarten zu sehen sind. Das Motto: „Paradeisen statt Apokalypsen – leicht und sinnig leben“. Das Motiv ist der Paradiesgeschichte entliehen. Ein Apfel. Der Apfel. Und Angelo Montana vom Restaurant „La Torre Da Angelo“ im Lutherturm wird passend ein Apfeleis anbieten.

„Nach vorne schauen“

„Das Programm will Wege zeigen, wie sich Krisen bewältigen lassen“, erläutert Pfarrerin Susanne Schramm, und Bärbel Bähr-Kruljac, Religionspädagogin „Am Lutherplatz“ (Bildung und Kultur) ergänzt: „Wir bringen Menschen zusammen, die kreativ denken und nach vorne schauen.“

„„Das Programm will Wege zeigen, wie sich Krisen bewältigen lassen“: Pfarrerin Susanne Schramm.
""Das Programm will Wege zeigen, wie sich Krisen bewältigen lassen": Pfarrerin Susanne Schramm.

Wie packt man große persönliche Probleme an? Wie bleibt man zuversichtlich? Anstöße dazu gibt das „Turm-Kino“ mit tiefsinnigen Filmen, die berühren und hoffnungsfroh in den Alltag entlassen. Inspirierende Blicke auf die Welt wirft der Film „Wer wir waren“ (23. April), während „Ich bin dann mal weg“ sich um das Suchen und Ankommen im eigenen Leben dreht (7. Mai). Oder auch direkte Begegnungen mit Menschen, die erst im Erwachsenenalter lesen gelernt haben, in der Gottesdienst-Reihe „Wenn das Leben eine gute Wendung nimmt“ (14. April, 12. Mai, 23. Juni). Und eine Expertin für Psychotherapie und Psychosomatik spricht darüber, wie der Mensch angesichts globaler Krisen und subjektiver Überforderung üben kann, leicht und sinnig zu leben (3. Mai).

„Tischgespräche, Mahlzeit und Statements“ erwarten Neugierige auf dem Lutherplatz – eine Art Speed-Dating mit verschiedenen Perspektiven: Gäste nehmen an Tischen Platz, dazu gesellen sich Referenten. Sie stellen ihre Sicht der Dinge kurz dar, um dies am nächsten Tisch zu wiederholen. Am 27. Mai lautet das Thema nachhaltige Mobilität, am 17. Juni geht es darum, wie wir uns künftig ernähren.

Andere Veranstaltungen führen zu hoffnungsvollen Orten, um das Schöne nicht aus dem Blick zu verlieren. „Wir wollen das Bild vom Paradies wieder so mit Kraft füllen, dass es in uns Lust und Energie weckt, an einer lebenswerten Welt mitzuwirken“, sagt Schramm. Eine After-Work-Party mit Lounge-Musik, Getränken und Häppchen, Infos zum Plastikverzicht und einer Tupper-Tausch-Aktion steigt im „Lucation“ (ehemaliges Hallenbad Nord, Erzbergerstraße 12), einer der Kooperationspartner. Außerdem gibt es Spielrunden, Vorträge und Museumsführungen. Am 28. Juni folgt der musikalische Ausklang auf dem Lutherplatz mit dem Straßenmusik-Duo „Father and Son“.

Im Netz

Das gesamte Programm findet sich auf der Homepage www.AmLutherplatz.de.

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