Ludwigshafen Nur leere Worte

LUDWIGSHAFEN

. Dieser blutleere Auftritt des FC Arminia war mehr als nur eine Niederlage. Es war der Tiefpunkt. Nicht nur vom Ergebnis her – das 1:5 ist die höchste Heimniederlage seit dem Aufstieg in die Fußball-Oberliga vor knapp vier Jahren – sondern auch von der Leistung her. „Bis zum 1:0 war es noch ganz ordentlich, dann allerdings sind wir komplett eingebrochen. Warum das so war, dafür habe ich so direkt nach dem Spiel noch keine Erklärung“, sagte Arminia-Trainer Thomas Fichtner. Aber auch zu diesem Führungstor brauchte der FCA in Form eines missglückten Rückpasses von Benedikt Brück die Hilfe des Gegners. „Eigentlich ist es ja gut losgegangen“, sagte Angreifer Jan Drese mit Blick auf das 1:0. Er hatte den Ball erlaufen und den ersten Punktspieltreffer von Verteidiger Chris Böcher prima vorbereitet. Drese musste aber bereits nach einer guten Stunde raus. „Ich bin vor der Pause umgeknickt und nach dem Foul von Florian Hornig ging es nicht mehr“, erklärte der Flügelstürmer. Was nach dem 1:0 passierte, brachte Fichtner auf einen einfachen Nenner. „Wir haben die Zweikämpfe nicht angenommen und beim 1:1 sowie beim 1:2 keinen Körperkontakt zu den Gegenspielern gehabt.“ Bei den Toren von Martin Rau und des Ex-Arminen Jens Rehhäußer gefielen sich die Rheingönheimer in der Rolle des staunenden Zuschauers. Hinzu kam, dass die Arminia viel zu verkünstelt agierte, sich in zahllosen Klein-Klein-Aktionen zerrieb, vor allem aber Tempo und noch mehr zündende Ideen vermissen ließ. Stattdessen gab es bei den Gastgebern viel Ballgeschiebe ohne erkennbaren Raumgewinn. So verkommt Ballbesitz zum Selbstzweck. „Ach Gott, wie langweilig“, entfuhr es einer jungen Dame auf der Tribüne, als mal wieder ein langatmiger Arminia-Angriff erfolglos verpuffte. Der abstiegsbedrohte TuS Mechtersheim war eifriger und willensstärker, spielte viel schneller nach vorne und vor allem mit mehr Esprit. „Wir haben völlig den Faden verloren“, kommentierte Danny Torrieri die erschreckende Darbietung seiner Mannschaft. „In der zweiten Halbzeit sind nach dem frühen 1:3 die Köpfe nach unten gegangen. Wir haben das Fußballspielen eingestellt und sind nur noch hinterhergelaufen“, hat Trainer Fichtner erkannt. Nichts klappte mehr, spätestens am gegnerischen Strafraum war der FCA mit seinem Latein am Ende. Das hängt mit weiteren Mängeln zusammen: Der fehlenden Gefährlichkeit und der mangelnden Durchschlagkraft. Die Arminia war nicht in der Lage, sich auch nur eine Torchance herauszuspielen. Nur auf Standards zu hoffen, ist zu wenig. So geriet Mechtersheims Sieg nie in Gefahr. „Die Mannschaft hat gesagt, sie will für die Verletzten spielen. Das waren aber nur leere Worte“, ärgerte sich der Arminia-Übungsleiter. Die Treffer zum 1:4 und 1:5 passten ins Bild. Energische Gegenwehr sieht anders aus. Mitunter trugen die Aktionen der Gastgeber skurrile Züge.

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