Ludwigshafen Matzat ist geschockt

Der „Alternative für Deutschland“ (AfD) steht womöglich auch in der Region eine Welle von Austritten bevor, nachdem die rechtskonservative Frauke Petry am Samstag beim Bundesparteitag in Essen den Parteivorsitz erobert hat.

„Ich bin geschockt, das Ergebnis hat mich sprachlos gemacht“, sagte gestern Kreis- und Fraktionsvorsitzender Jörg Matzat (42) zur Abwahl des wirtschaftsliberalen Bernd Lucke, der nur knapp 40 Prozent der Stimmen erhielt, während 60 Prozent der gut 3500 anwesenden Mitglieder für Petry votierten. Die Umgangsformen und der scharfe Ton, von dem ihm Kollegen aus dem Kreisverband berichteten, habe ihn zudem entsetzt. Der Rheingönheimer ist bekennender Lucke-Anhänger, blieb dem Parteitag aber fern. Bei einer Sitzung am Mittwochabend wollen Kreisverband und Fraktion nun besprechen, wie sie auf die Ereignisse reagieren. Matzat geht davon aus, dass die AfD zunächst in eine „Schockstarre“ verfällt und danach auch viele der 57 Mitglieder im Kreis die Partei verlassen. Auch er werde sich klar positionieren. Seit den Kommunalwahlen 2014 hat die AfD fünf Sitze im Stadtrat. (ier/Foto: Archiv)

x