Mannheim Kindermusical: Drei auf großer Reise

Die bekannte Geschichte von Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer gibt es seit Längerem schon als Musical für Kinder. Nun wird das Singspiel auch in Mannheim zu sehen sein, und zwar an einem ganz besonderen Ort. Und die Zuschauer schauen dort auch nicht nur einfach zu.

Kaum einer kennt sie nicht, die Geschichte von Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer. Weil es in ihrer Heimat zu eng wird, müssen sowohl Jim als auch Lokomotive Emma nach dem Willen von König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte die Insel Lummerland verlassen. Doch ohne Emma will auch Lukas nicht bleiben, und so begeben sie sich auf eine Reise ins Unbekannte, bei der sie viele spannende Abenteuer erleben. Aus dem von Michael Ende geschriebenen Kinderroman haben Autor Christian Berg und Liedermacher Konstantin Wecker bereits 1999 ein Kindermusical gemacht. Das kommt jetzt erstmals auch nach Mannheim und wird vom 10. Dezember bis 7. Januar vormittags im Palazzo-Spiegelzelt in Mannheim-Käfertal aufgeführt. Bereits ab 6. Dezember gibt es um 9.30 Uhr Vorstellungen speziell für Kindergärten und Schulen. Die Nicht-Gruppenaufführungen beginnen um 10 Uhr.

„Das Buch ist ein Klassiker, die Augsburger Puppenkiste hat es mit ihrer wunderbaren Inszenierung unsterblich gemacht. 2018 und 2020 begeisterten die Realverfilmungen in den Kinos. Das Musical von Christian Berg ist ebenfalls längst Kult und hat bereits rund zwei Millionen kleine und große Zuschauer in seinen Bann gezogen“, sagt Christian Doll von der C2 Concerts GmbH, die das Ganze produziert hat. Als Co-Veranstalter ist die Mannheimer Kommunikationsagentur GO7 AG mit im Boot. Deren Geschäftsführer Kai Kemper betont, mit Kindermusicals ein neues Projekt in die Region holen zu wollen. Doll und Kemper können da durchaus aus dem Vollen schöpfen. Denn der 2022 mit nur 55 Jahren verstorbene Christian Berg hat zahlreiche weitere Musicals in Zusammenarbeit mit Konstantin Wecker und anderen Komponisten geschrieben, darunter das Dschungelbuch, Peter Pan, Der kleine Lord und Pinocchio.

Publikum sorgt für die Spezialeffekte

Doch jetzt soll erst einmal Lokomotive Emma gemütlich durch den Spiegelpalast schnaufen. „Es ist etwas ganz anderes, auf einer solchen Fläche statt einer Frontbühne spielen zu können“, sagt Doll. Auch damit hat man Erfahrung, da das Kindermusical auch schon im Historischen Spiegelpalast Leipzig gastierte. Dass die Darsteller so unmittelbar dran sind am Publikum, spielt der Inszenierung durchaus in die Karten. „Wir verstehen uns als Mitmachtheater. Die Spezialeffekte kommen nicht aus der Technikwunderkiste, sondern vom Publikum“, erklärt Doll. Die kleinen und großen Zuschauer erzeugen Regen und Wind, sind Backgroundchor und vieles mehr. Mittendrin, statt nur dabei also in dieser Geschichte, in der es um Freundschaft und Toleranz ebenso geht wie um Mut, Heimweh und Hoffnung, nachdem Jim, Lukas und die alte Emma die Insel mit den zwei Bergen verlassen haben. Sie bekommen es mit Scheinriesen und Halbdrachen zu tun und retten die zauberhafte Prinzessin Li-Si aus den schrecklichen Fängen von Frau Mahlzahn.

Dass im Spiegelpalast auf Taylor in Mannheim-Käfertal vormittags der Dampfkessel angeworfen wird, während abends bei der Dinnershow waghalsige Salti vollführt werden, gefällt auch den Palazzo-Produzenten Gregor Spachmann und Rolf Balschbach. Zum einen entspreche es dem Konzept, ganzjährig als Location zur Verfügung zu stehen. Zum anderen sei das Musical eine schöne Gelegenheit für Kinder, die besondere Atmosphäre des Spiegelzelts zu erleben.

Tickets

Tickets sind unter www.kindermusical-mannheim.de und telefonisch unter 0711 25080116 erhältlich. Die Ticketpreise liegen zwischen 18 und 27 Euro. Von jeder Eintrittskarte gehen 50 Cent an die „Für Kinder“-Stiftung von Comedian Bülent Ceylan.