Ludwigshafen Joker Woelk sticht spät

Es war die große Führungschance für Mutterstadt. Jan Weingarte (rechts) hatte Schifferstadts Torwart Michael Hirschmann schon um
Es war die große Führungschance für Mutterstadt. Jan Weingarte (rechts) hatte Schifferstadts Torwart Michael Hirschmann schon umspielt, traf aber das leere Tor nicht.

«Mutterstadt.» Von wegen klare Angelegenheit: Das Fußball-Derby zwischen der FG 08 Mutterstadt und Phönix Schifferstadt war gestern eine ganz enge Kiste. Durch ein spätes Tor setzte sich am Ende trotzdem der Favorit durch. Markus Woelk traf in der 83. Minute zum 1:0 (0:0)-Sieg für Phönix in der ersten Runde des Verbandspokals.

Als der Sieg schon sicher war, lief Ediz Sari schon einmal in Richtung Ausgang. In der Nachspielzeit war seiner Mannschaft ein Elfmeter zugesprochen worden, doch den wollte sich der Phönix-Trainer eigentlich nicht ansehen. Er tat es doch und sah deshalb mit an, wie seine Prophezeiung wahr wurde. „So wie er heute gespielt hat, schießt er den eh nicht rein“, prophezeite der Coach, ehe Dana Kader den Strafstoß schoss – und neben das Tor setzte. Es blieb damit beim 1:0 für Schifferstadt, am Sieg änderte sich nichts mehr. Der vergebene Elfmeter war der Schlusspunkt einer Partie, die es immer wieder im Fußball gibt. Das siegreiche Team geht unzufrieden vom Feld, während die Mannschaft, die verloren hat, sich als heimlicher Gewinner fühlt. „Ich bin stolz auf meine Jungs und glaube, dass die bessere Elf heute verloren hat“, sagte Erdem Kar. Der Trainer des Bezirksligisten startete mit seinem Team als Außenseiter gegen den Landesliga-Aufsteiger und hätte beinahe nach 100 Sekunden Grund zum Jubeln gehabt. Jan Weingarte stand nach einem langen Ball frei vor dem Tor, umkurvte den Torwart und schob den Ball dann am Pfosten vorbei. „Wir hatten die besseren Chancen“, sagte Kar mit Verweis auf die Szene in der zweiten Minute. Auch in der zweiten Halbzeit besaßen die Mutterstadter die erste Großchance, Weingarte vergab (50.). Allerdings traf ihn diesmal keine Schuld, denn sein Kopfball war platziert – und landete nur deshalb nicht im Tor, weil Michael Hirschmann das 0:1 mit einem Wahnsinns-Reflex verhinderte. „Das war eine Weltklasse-Parade“, applaudierte Kar später verbal. Zweimal hatten die Mutterstadter die Gelegenheit, die favorisierten Gäste unter Zugzwang zu setzen, doch diese Chancen verpasste der Bezirksligist. Deshalb gewann Phönix nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte verdient. Zunächst scheiterte Marcel Meyer (64.). Dann aber traf der eingewechselte Markus Woelk spät zum 1:0. Die Vorlage kam vom formidabel aufspielenden Kazuaki Nishinaka – bester Spieler auf dem Platz. „Wir müssen uns steigern, um in der Landesliga bestehen zu können“, sagte Sari. So spielten sie FG 08 Mutterstadt: Tilger – Furch, Brose, Schulz, Goetz – Scredo (79. Behling), Reithermann, Graf (65. Hanewald) – Schneider, Weingarte – Höll Phönix Schifferstadt: Hirschmann – Döppel (46. Berrafato), Sempert, Gaul, Rhannam (67. Woelk) – Torrieri, Boyraz (46. Heil) – Meyer, Maier – Nishinaka, Kader Tor: 0:1 Woelk (83.) – Gelbe Karten: Tilger, Furch, Brose – Rhannam, Boyraz – Beste Spieler: Schneider, Brose – Nishinaka, Sempert - Zuschauer: 250 – Schiedsrichter: Julino.

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