Fußball Oberliga: SV Gonsenheim bucht Aufstiegsrunde

Premiere: Das erste Oberligator in der Karriere von Jonas Vogt ist unterwegs. Der junge FKP-Linksverteidiger trifft am Karbacher
Premiere: Das erste Oberligator in der Karriere von Jonas Vogt ist unterwegs. Der junge FKP-Linksverteidiger trifft am Karbacher Jannik Mohr vorbei zum 2:0.

Gonsenheim ist Vizemeister der Fußball-Oberliga und geht in die Aufstiegsrunde, dem FKP hilft ein 7:2 nicht mehr. Dudenhofen steigt ab.

FK Pirmasens - FC Karbach 7:2

Als Schiedsrichter Justin Hasmann am Samstag um 16.04 Uhr das letzte Oberliga-Saisonheimspiel des FK Pirmasens abpfiff, glomm noch ein Fünkchen Aufstiegshoffnung auf der Husterhöhe. Denn der FKP hatte gerade nach einer formidablen Offensivleistung den FC Karbach auch in dieser Höhe hochverdient mit 7:2 geschlagen, damit im Torverhältnis mit dem SV Gonsenheim fast gleichgezogen. Der Tabellenzweite aus dem Mainzer Stadtteil spielte erst ab 16 Uhr in Dudenhofen und geriet dort früh mit 0:1 in Rückstand. Wäre es dabei geblieben, hätte der FKP mit einem Sieg in seinem letzten Spiel bei jenen Dudenhofenern bei einer gleichzeitigen Niederlage von Gonsenheim in Engers doch noch die Regionalliga-Aufstiegsrunde erreicht. Doch der SVG siegte noch, und Pirmasens bleibt nur Rang drei oder vier.

Die ansehnliche Partie auf dem trotz der starken Regenfälle am Tag zuvor gut bespielbaren Rasen des Framas-Stadions war der passende Rahmen für den Abschied von FKP-Kapitän David Becker. Der 32-jährige Grundschullehrer wird nach elf Regional- und Oberligarunden in Pirmasens Spielertrainer beim westpfälzischen Bezirksligisten TuS Bedesbach-Patersbach und damit Teamkollege seines Bruders Felix. Als Becker in der 88. Minute ausgewechselt wurde, bildeten alle Mitspieler ein Spalier an der Mittellinie. Das Publikum applaudierte stehend, was es kurz zuvor auch bei der Auswechslung von Daniel Bohl getan hatte. Der Ex-Fußballprofi wechselt zu Schott Mainz, da er seine erste Stelle als Polizeikommissar in der Landeshauptstadt antritt.

Nach 26 Minuten stand es bereits 3:0 durch drei blitzsauber herausgespielte Tore von Kristof Scherpf (4.), Jonas Vogt (19.) und Dennis Krob. Die Gegentreffer von Yannic Steinert zum 3:1 (29.) und Luca Marx zum 7:2 (84.) waren die Folge von einigen Lücken in der Pirmasenser Defensive. „Zwei Gegentore ärgern mich immer“, sagte der scheidende FKP-Trainer Martin Gries und strahlte dennoch: „Ich freue mich, dass wir uns mit sieben Toren und einer spielerisch so guten Leistung verabschiedet haben.“ Luka Dimitrijevic (46.), abermals Krob (59.) und zweimal Tobias Jänicke (69., 71.) erhöhten auf 7:1. Der als Vorbereiter glänzende Marc Ehrhart ging leer aus. Es hätte zweistellig werden können.

FV Dudenhofen - SV Gonsenheim 1:2

Der FV Dudenhofen steigt zum zweiten Mal nach 2018 aus der Oberliga ab. Am Samstag verlor die Mannschaft von Trainer Kevin Hoffmann an der Iggelheimer Straße gegen den SV Gonsenheim mit 1:2 (1:1).

Die Dudenhofener mussten gewinnen, um den Gang in die Verbandsliga abzuwenden, Gonsenheim genügte ein Punkt für sein Ziel Aufstiegsspiele. Und so spielte Julian Scharfenberger, während die Gäste den Abseitspfiff forderten, von rechts mustergültig zu Sturmpartner Kenneth Hanner-Lopez, der zum 1:0 vollendete (3.). Von Gonsenheim kam zunächst nichts – auch ein Verdienst der im Vergleich zum Match gegen Eintracht Trier höher attackierenden Dudenhofener und der sattelfesten Abwehr um den starken Luca Teutsch.

Doch Mitte der ersten Hälfte taten sich Löcher im Mittelfeld auf, landeten die zweiten Bälle reihenweise beim SVG, klärte Torwart Malcolm Little an der Strafraumgrenze mit dem Kopf. Der Ausgleich bahnte sich an. Doch es bedurfte dazu einer Art Elfmeterschießen. Zunächst war Yannis Albrecht der Übeltäter. Yannik Ischdonat scheiterte aber am zuletzt starken Little. Dann griff Little selbst regelwidrig zu. In der Nachspielzeit ließ sich Abdellatif El Mahaoui die Möglichkeit zum 1:1 nicht entgehen. Michael Bittner hatte auf der anderen Seite noch die beste Gelegenheit.

Nach dem Seitenwechsel kamen beide Teams noch zu ihren Chancen. Die besten für den FVD vergaben Marvin Sprengling und Scharfenberger. Dann machte Ischdonat mit seinem 2:1 (71.) für Gonsenheim seinen Patzer vom Punkt wieder gut. Da konnte Coach Hoffmann noch so viel versuchen, zu all seinen offensiven Optionen greifen. Irgendwie fehlte in den zweiten 45 Minuten gegen Ende einer kräftezehrenden Saison auch angesichts der Aussichtslosigkeit des Unterfangens der Eindruck des letzten Aufbäumens.

Mechtersheim - Engers 3:3

Der TuS Mechtersheim hat in einem dramatischen Oberligaspiel einen weiteren kleinen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Der ganz große Wurf gelang aber beim 3:3 (2:3) gegen den FV Engers nicht, weil unter anderem Maximilian Krämer einen Strafstoß verschoss.

Engers, im Tabellenniemandsland und mit einem Notaufgebot angereist, beeindruckte zunächst mit schwungvollem Spiel. Die Gastgeber hingegen agierten schläfrig, sehr zum Missfallen ihres Trainers Muhammet Akagündüz, den man in der Pfalz noch nie so laut an der Seitenlinie erlebt hatte. Kein Wunder: Bei Enrico Rößlers 0:1 (3.) schlief die linke Abwehrseite, beim 0:2 (29.) die rechte und beim 0:3 (30.), das in Manuel Simons denselben Torschützen hatte, trat der sonst zuverlässige Felix Brandt über einen Querpass, sodass dieser zu Simons durchrutschte.

Der zu dem Zeitpunkt mausetote TuS wurde vom Gegner wieder aufgebaut, der einen gesicherten Ball aus dem Strafraum heraus zu Mert Özkaya – 1:3 (33.). Nun war der TuS wieder im Spiel, wenngleich Regisseur Isa Dayakli verletzt raus musste (39.). Ünal Altintas traf nach einer Ecke zum 2:3 (42.). Der TuS setzte im sehr hektischen zweiten Durchgang zum Sturmlauf an. Doch die Chancen wurden reihenweise versemmelt. Einzige Ausnahme: Abdulkerim Cakars klasse Einzelleistung zum 3:3 (63.). Unterm Strich eine gerechte Punkteteilung, die es dem TuS ermöglicht, den Ligaverbleib am 2. Juni mit einem Sieg in Waldalgesheim zu sichern.

Arminia Ludwigshafen - FCK II 3:8

Dem FC Arminia Ludwigshafen droht der Abstieg in die Verbandsliga. Gegen den 1. FC Kaiserslautern II, die beste Rückrundenmannschaft der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, setzte es vor 393 Zuschauern eine 3:8 (1:4)-Heimschlappe. „Wenn du keine Zweikämpfe führst, wenn bei einigen die Laufbereitschaft fehlt, dann wirst du von so einem Gegner überrannt“, sagte FCA-Coach Andreas Brill nach dem Debakel.

Nach dem frühen 0:1 durch einen Kopfball von Jacob Collmann (6.) egalisierte Noah Maier, der eine Straub-Flanke per Kopf nutzte (13.). Der FCK war über Außen brandgefährlich, rechts wirbelten Marius Bauer und Ben Reinheimer, links Mika Haas und Muhammed Zor. Bedient von Collmann traf Reinheimer zum 1:2 (22.). Den Ausgleich durch Antonaci verhinderte Torhüter Heck mit einer Glanztat (34.), zwei Minuten später aber traf Zor nach Hackenvorlage von Catovic zum 1:3, Collmann sorgte nach Bauer-Vorarbeit für die 4:1-Pausenführung der Lauterer.

Collmann (48.) und Reinheimer (55.) stellten auf 6:1. Wal Falls Handelfmeter zum 2:6 (75.) beantwortete Marcel Kuhlmann mit dem 7:2 (83.). Nach fünf Auswechslungen verlor Kaiserslautern kurzzeitig die Spielkontrolle, kassierte durch Giuliano Cultrera das 3:7 (88.). Jacob Collmann, der vier Tore schoss, zwei Treffer vorbereitete, setzte mit seinem 24. Saisontor den Schlusspunkt. „Die Mannschaft hat eine super Entwicklung genommen“, sagte FCK-Coach Alexander Bugera.

x