Ludwigshafen Japan-Stars auf Tour

Ludwigshafen. Shogi – die japanische Variante des Schachspiels – besitzt seit mehreren Jahren eine treue Fangemeinde in Ludwigshafen und Umgebung. Am vergangenen Wochenende hatten die Anhänger des fernöstlichen Strategiespiels hochkarätigen Besuch. Mit Akira Watanabe und Akihito Hirose gastierten zwei der weltbesten Spieler im Ostasien-Institut.

Die beiden Profispieler aus Tokio befinden sich gerade auf einer Privatreise durch Europa und legten für den Showkampf eigens einen Zwischenstopp in Ludwigshafen ein. Der 30 Jahre alte Watanabe und sein drei Jahre jüngerer Großmeisterkollege Hirose sind glühende Fans des europäischen Fußballs und besuchten auf ihrer Europatour mehrere Topspiele ihrer Lieblingsclubs. Einen Tag zuvor hatten sie noch die Auswärtsniederlage der Münchener Bayern bei Bayer Leverkusen vor Ort verfolgt. Am Sonntag dann lieferten sich beide zunächst einen Schaukampf, um anschließend gegen 16 ausgewählte Shogi-Amateure simultan zu spielen, – jeweils gegen acht Gegner gleichzeitig. Tags zuvor hatten sich bei einem Shogi-Turnier in den Vereinsräumen des Schachklub 1912 in der Friesenheimer Luitpoldschule jene Spieler für den Simultankampf qualifiziert. „Für uns Shogi-Spieler ist die Verbreitung und das Lehren von Shogi ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Profidaseins“, erläutert Akira Watanabe den Grund seines Besuchs. In Übersee sind er und sein Kollege Akihito Hirose zu diesem Zweck zwar zum ersten Mal, doch in Japan wird Shogi flächendeckend an Schulen angeboten. „Es gibt ein gewisses Gefälle zwischen Männern und Frauen, da Shogi vor allem von Jungs gelernt wird“, meint Hirose, „in den letzten Jahren wachsen jedoch mehr und mehr spielstarke Mädchen heran“. Bei Shogi handelt es sich um ein Brettspiel auf 81 Feldern, in dem es wie beim „europäischen“ Schach darum geht, den gegnerischen König mattzusetzen. Dabei gibt es jedoch gewisse Unterschiede. Live kommentiert wurde die Partie von Frank Rövekamp, Direktor des Ostasieninstituts (OAI), der auch als Übersetzer für die beiden nicht-englischsprachigen Großmeister fungierte. Zusammen mit dem Kooperationspartner OAI hatte der Verein Shogi Kurpfalz schon mehrere große Meisterschaften nach Ludwigshafen geholt, unter anderem die Europameisterschaft. (mrb)

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