Ludwigshafen Insel-Import imponiert

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MUTTERSTADT. Einen Mannschaftspunkt hätte die aufopferungsvolle kämpfende Staffel des AC Mutterstadt im Heimkampf der Gewichtheber-Bundesliga. gegen den KSV Durlach verdient gehabt. Mit nur 0,5 Relativpunkten Unterschied verlor das ersatzgeschwächte AC-Sextett das Reißen. In der Endabrechnung siegten die vom ehemaligen Mutterstadter Thomas Schweizer betreuten Gäste mit 737,8;716,8.

Mutterstadter Verletzungspech spielte den Karlsruher Vorstädtern in die Karten. Geplant war der Einsatz zweier EU-Ausländer. Neben dem englischen Neuzugang Jack Oliver sollte der zuverlässige ungarische Nationalheber Janos Baranyai den ACM verstärken. Ein Muskelfaserriss zwang Baranyai kurzfristig zur Pause. So fehlten wichtige Punkte, die den Hausherren bei normalem Wettkampfverlauf möglicherweise einen Sieg beschert hätten. „Das Heimdebüt hatten wir uns anders vorgestellt. Mit Baranyai, Uhl und Gainza fehlten wichtige Leute. Die Athleten auf der Bühne haben sich sehr gut verkauft“, bilanzierte Stefan Mohr, der Sportliche Leiter. Anerkennung und viel Lob für seinen ersten Einsatz im AC-Dress erhielt Jack Oliver. Der Olympiateilnehmer, der durch Flugstreiks erst eine Stunde vor dem Abwiegen eintraf, bewies mit 159 Relativpunkten seine Klasse. „Ich bin sehr glücklich über meinen Einstand. So eine Atmosphäre bei Wettkämpfen kenne ich von der Insel nicht. Das nächste Mal will ich mich noch besser präsentieren“, sagte Oliver. Sehr gute Ansätze zeigte Michael Varlamov. Der aus Potsdam gekommene Jugendnationalheber imponierte mit 291 Kilogramm im Zweikampf. Der lange verletzte Thimo Solar tankte mit sechs technisch saubere Versuche Selbstvertrauen. Ohne Fehlversuch blieb Viktor Wiederkehr. Der Offiziersanwärter der Bundeswehr sammelte ohne Training in den letzten zwei Wochen 101 Kilopunkte für die Staffel ein. Grippegeschwächt steuerte Nationalheberin Nina Schroth vor rund 200 Zuschauern 123 Kilopunkte zum Mannschaftsergebnis bei – eine Woche nach den deutschen Meisterschaften in Chemnitz. Mannschaftskapitän Mario Taubert mit 120 Kilopunkten rundete eine ordentliche Mannschaftsleistung ab. Mario Taubert: „ Aufgrund der Ausfälle und verschiedener Handicaps haben wir noch das beste Ergebnis für uns herausgeholt. Schade war, dass es mit dem Punkt im Stoßen nicht geklappt hat. Mit dem sympathischen Jack Oliver als zusätzliche Verstärkung haben wir jetzt mehr Alternativen im Kader.“ Durlach schuf mit einer starken Leistung im Reißen (287,9:267,4) die Grundlage für den Erfolg. Trainer Thomas Schweizer: „Mit den schweren Jungs im Rücken hat man im abschließenden Stoßen Vorteile. Das haben wir genutzt. Wir wollen Dritter in der Gruppe werden.“ Vor dem Wettkampf gab es eine Gedenkminute zu Gunsten des verstorbenen Hebers Lars Blanke. Bei der Spendenaktion für die Familie gab Vorsitzender Peter Amberger einen Betrag von rund 7000 Euro bekannt.

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