Ludwigshafen Hundekot, Giftmüll und fehlendes Geld

Wir haben die Parteien, die für den Ortsbeirat Gartenstadt antreten, gefragt, was sie für das größte Problem in ihrem Stadtteil halten und wie sie es lösen wollen.

„Es geht darum, das Erreichte auch in Zeiten knapper Kassen zu erhalten. Aber es liegt auch noch einiges im Argen“, sagt Klaus Schneider, Ortsvorsteher und Chef der in der Gartenstadt. Er hat in seinem Stadtteil ein Hundekotproblem ausgemacht, und auch die Grünflächen und einige Spielplätze seien teils in keinem guten Zustand. Zudem müssten einige Straßen erneuert werden. „Der Ausbau in Niederfeld hat begonnen. Aber das reicht noch nicht“, sagt Schneider. Er hat die 12.500 Euro, die von der Sparkasse Vorderpfalz anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens jeweils an alle Ludwigshafener Stadtteile gespendet wurden, in die Grünpflege verwilderter Beete im Ortskern investiert. Außerdem wurde ein Brunnen auf Vordermann gebracht und in den Volkspark versetzt. Das Beispiel zeige, dass sich mit Hilfe von Sponsoren im Stadtteil etwas bewegen lasse. Das wolle die CDU auch in Zukunft versuchen. Der Straßenzustand in der Gartenstadt treibt auch Andreas Rennig, Chef der und Ortsvorsteherkandidat, Sorgenfalten auf die Stirn. „Da müsste mehr getan werden“, sagt er. Der Ortsbeirat müsse kontinuierlich dafür sorgen, dass die Straßensanierung weitergehe. „Wir müssen da dranbleiben.“ Viele Bürger klagten auch über den schlechten Zustand der Fuß- und Radwege im Maudacher Bruch. Da sieht Rennig Handlungsbedarf bei der Stadtverwaltung. Daneben müsste auch das Radwegenetz in der Gartenstadt – vor allem in Niederfeld – verbessert und ausgebaut werden. Ebenfalls wünschenswert wäre noch ein Treffpunkt für Jugendliche in der Gartenstadt. Auch Rennig kennt die leere Stadtkasse und könnte sich vorstellen, Projekte mit Hilfe von Fördervereinen und Spendern zu finanzieren. Im Gegensatz zur CDU und der SPD sieht die weiterhin das Thema Altlastensanierung auf dem ehemaligen Metro-Gelände in der Gartenstadt auf der politischen Tagesordnung. „Das verseuchte Ex-Metro-Gelände ist eine tickende Zeitbombe“, sagt der liberale Ortsvorsteherkandidat Joachim Vocke. Das Areal werde nur mit einer Folie noch oben abgedichtet. Wegen der Altlasten im Boden gebe es eine latente Grundwassergefährdung. Dieses Sicherheitsproblem dürfe nicht auf die Schultern der nachfolgenden Generationen abgeladen werden, fordern die Liberalen. Die Stadt müsse durch eine Haushaltssanierung wieder handlungsfähig werden, um solch dringliche Probleme mittelfristig lösen zu können. Die für die Gartenstadter wichtigste Erholungsstätte sei zudem das Bliesbad. „Die Degradierung unseres Strandbads in eine Badestelle muss rückgängig gemacht werden“, fordern Vocke und die FDP. Die Finanznot in Ludwigshafen und die Folgen für die Stadtteile hat die als größtes Problem ausgemacht. Die Stadt könne trotz eines Rekordergebnisses bei den Gewerbesteuereinnahmen und trotz eines Zuschusses des Landes von über 20 Millionen Euro aus dem „Entschuldungsfonds“ ihren Haushalt nicht ausgleichen. Deswegen werde auch die Gartenstadt mit weniger Geld bedacht. „Es ist schon krass, wenn eine defekte Rutschbahn auf einem Spielplatz in der Niederfeldsiedlung nicht ersetzt wird wegen Geldmangels und man gleichzeitig Geld am Nürburgring mit vollen Händen aus dem Fenster wirft“, kritisiert Hans Arndt, Spitzenkandidat der FWG. Es sei auch nicht zu verstehen, dass ein Antrag im Ortsbeirat zur Überprüfung und Ausbesserung der Lärmschutzwand an der A 650 bei Niederfeld nach über einem Jahr noch nicht von der Behörde in Montabaur beantwortet worden sei. Das zeige, welchen Stellenwert der Bürger und dessen Vertretung, der Ortsbeirat, bei der Landesregierung in Mainz habe. Die FWG in der Gartenstadt wolle auf Missstände aufmerksam machen, um Druck auf die Verantwortlichen auszuüben. Eine barrierefreie Bushaltestelle am Marienkrankenhaus fordern die . „Das ist eine ganz zentrale Umsteigestelle, auch für Menschen aus dem Umland“, sagt Ortsbeiratskandidat Claus Guntrum. Erhöhte Bordsteine für einen leichteren Einstieg in den Bus seien dort baulich nicht einfach umzusetzen, aber dennoch müsse der Umbau angegangen werden. Es habe mal einen Ortstermin mit dem Ortsbeirat und der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft gegeben, „aber das ist über ein halbes Jahr her, und seitdem haben wir nichts mehr gehört“, ärgert sich Guntrum. Die Grünen fordern außerdem die Stadt auf, dafür zu sorgen, dass das Bliesbad attraktiv bleibt. So müsste die WC-Anlage modernisiert werden. Vielleicht könne dafür ja auch ein Sponsor gewonnen werden. Der Zustand der Wege im Maudacher Bruch müsste außerdem verbessert werden. Unter anderem müsste der Rundweg um den Jägerweiher erhöht werden, damit Regenwasser am Rand abfließen könne. Ferner wäre als Ersatz für den veralteten Trimm-dich-Pfad ein moderner Bewegungsparcours besser. (mix)

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