Ludwigshafen Horlacher: Kollektives Versagen

91-75609194.jpg

Ludwigshafen. Es war das nominelle Spitzenspiel des Tages, aber nur die Gastgeber schienen dafür bereit. „Das Beste am Spiel ist noch das Endergebnis. Nach unserer Leistung fühlt sich das Ganze heute eher nach einer 15:40-Niederlage an“, nahm VTV-Trainer Patrick Horlacher nach dem Schlusspfiff kein Blatt vor den Mund. Einzig seine beiden Torhüter – Nico Klein, der ab der zwölften Minute für, den von der Abwehr sträflich im Stich gelassenen Vorgänger, Tim Doppler zwischen den Pfosten stand – nahm er von dieser Kritik aus. „Ansonsten war das ein kollektives Versagen.“ Alles, was die VTV in dieser Saison auszeichnete, wurde ausgerechnet im Spitzenspiel zum Bumerang. „Normalerweise sind wir ein geschlossenes Kollektiv, bei dem sich die Last auf viele Schultern verteilt und aus dem in der Regel der ein oder andere positiv herausragt. Das haben wir heute nicht geschafft.“ Das war schon nach fünf Spielminuten absehbar. 6:1 stand es da zu Gunsten der Gastgeber, weil vor allem der Angriff der Mundenheimer überhaupt nicht auf Betriebstemperatur kam. Julian Doppler wirkte im Spielaufbau fahrig. Daniel Arentz übernahm für ihn nach knapp einer Viertelstunde, brachte aber ebenso wenig Sicherheit, wie der spielende Co-Trainer Marco Tremmel, der es im zweiten Durchgang versuchte. Erfahrene Spieler wie Marcel Deege, der erkennbar Verantwortung übernehmen wollte, aber sich dabei auch unvorbereitete Abschlüsse nahm, trafen zu viele falsche Entscheidungen. Die Nachwuchshoffnungen Lukas Klein und Tim Schmieder wirkten dem Druck nicht gewachsen. Eine Liste, die sich beliebig für jeden eingesetzten Feldspieler fortsetzen ließe. „Da hatte in der Abwägung zwischen guten und schlechten Aktionen niemand eine positive Bilanz“, kommentierte Horlacher. Was ihn besonders wurmte: Trotzdem wären die keineswegs überragenden Gastgeber zu knacken gewesen, hatten die VTV den Rückstand eine Viertelstunde vor Schluss den Rückstand auf sechs Tore (19:13, 42.) verkürzt. Und hätten, mit dem berüchtigten Mundenheimer Turbo das Spiel noch einmal drehen können. „Aber dafür haben uns heute der Glaube und auch das Selbstvertrauen gefehlt“, sagte Horlacher. Stattdessen erlaubten sich die VTV drei leichtfertige Ballverluste – und das leichte Flämmchen der Hoffnung war schon wieder gelöscht. So spielten Sie VTV Mundenheim: Tim Doppler, Nico Klein (ab 12.) – Schmieder (3), Julian Doppler, Deege (3) – Frank, Buschsieper (3/1) – Hanke (1) – Binnes (3), Tremmel (3), Arentz (5/1), Hannes Spielfilm: 6:1 (7.), 9:2 (11.), 12:2 (20.), 16:8 Hz., 19:13 (42.), 28:23 (60.) - Zeitstrafen: 2:0 – Siebenmeter: 1/1 – 4/2 – Beste Spieler: Scheer, Nagel, Kosel – N. Klein – Zuschauer: 300 – Schiedsrichter: Klaes/Moser (Saarbrücken).

x