Ludwigshafen Fussball: Arminia rennt erfolglos im „Hauruck-Stil“ an

Neunkirchen. „Schlecht. Einfach nur schlecht“: Mies gelaunt stand Nico Pantano am Marathontor hinter dem weit kleineren Gehäuse, das seine Teamkollegen bei ihrer Schlussoffensive im Auge hatten. Treffen sollten sie es nicht mehr. So blieb es bei der 0:1 (0:0)-Niederlage der Arminia aus Ludwigshafen beim Oberliga-Dritten Borussia Neunkirchen (die RHEINPFALZ am Sonntag berichtete).

Pantanos Arbeitstag hatte eher geendet als geplant. Kaum touchiert hatte er Malcolm Little, als der Keeper in Minute 72 schneller am Ball war. Weil Little aber irrwitzig schreiend hoch durch den Strafraum segelte, durfte Pantano – nach taktischem Foul vorbelastet – mit Gelb-Rot durchstarten, durchs Marathontor Richtung Kabine. Als er wegen lausiger Kälte vermummt wiederkam, hatte seine zur Zehn geschrumpfte Elf auf einmal alle Spielfäden in der Hand. David Steckbauer hätte zweimal ausgleichen müssen. Doch nagelte er erst den Ball gegen ein Abwehrbein, setzte dann einen Kopfstoß drüber. Zum Haareraufen. Oder eben „schlecht“, wie es Pantano nannte. Die Anrennerei „im Hauruck-Stil“, wie sie FC-Coach Frank Hettrich charakterisierte, blieb erfolglos. „Wenn du vorne stehst, gewinnst du solche Spiele. Stehst du hinten ...“, sagte Hettrich später. Ex-Arminen-Co-Spielertrainer Michael Petry steht mit der Borussia ziemlich weit vorne. Seine Elf siegte „mit ein bisschen Glück“, wie er meinte. Seit dem Hinspiel, das die Rheingönheimer 1:0 für sich entschieden, hat Petrys Team nur noch einmal, gegen Hauenstein, verloren. Petry sah seine Mannschaft feldüberlegen. Zwei richtig gute Chancen ließ diese liegen, ehe Ruddy Mpassi traf – weil Tim Amberger den Abschluss nicht gefunden hatte, postwendend eine Fehlerkette zum einzigen Treffer führte. Es hätte gereicht, dem überragend spurtenden Markus Schmitt mal den Ball wegzuspitzeln. Zeit genug war. Doch Schmitt, der den indisponierten Selim Avri oft schwindlig spielte, durfte ungestört spazieren. Die Arminia ließ ansonsten wenig zu, brachte aber außer Daisuke Andos versiebter Führungschance eher wenig Gefährliches zu Wege. Little musste nicht viel halten, verlegte sich aufs Schauspielern. Oscar-reif, wie er wiederholt brüllend und theatralisch stürzend weitere Rote Kartons provozieren wollte.

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