Ludwigshafen Eine Nummer zu groß

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LUDWIGSHAFEN. Das Spitzenspiel der A-Jugend-Bundesliga zwischen der TSG Friesenheim und dem amtierenden Vizemeister HSG Dutenhofen/Münchholzhausen ist am Ende eine klare Angelegenheit gewesen. Mit 35:25 (18:11) behielten die favorisierten Hessen gegen ersatzgeschwächte Gastgeber vor 150 Zuschauern die Oberhand.

Tim Götz, der beste und treffsicherste TSG-Spieler, analysierte die zweite Saisonniederlage treffend: „In der ersten Halbzeit waren wir in der Abwehr viel zu passiv. Das hat die HSG gnadenlos ausgenutzt. Nach der Pause sind wir deutlich stärker aufgetreten. Aber da war der Rückstand schon zu groß.“ Bis zum 5:6 (12.) gestalteten die Jungeulen die Partie noch relativ offen. Besonders Simon Schleidweiler trat mit drei Toren in dieser Phase positiv in Erscheinung. Später tauchte Schleidweiler unter und blieb ohne weiteren Torerfolg. Der TSG-Rückraum biss sich immer wieder an der besten Deckungsreihe der Liga fest. Und wenn die Friesenheimer eine Lücke fanden, scheiterten sie an Jugend-Nationaltorhüter Till Klimpke. TSG-Keeper Loic Modzinski glänzte auch einige Male. Dann ließen ihn seine Vorderleute im Stich und die Gäste kamen zu einfachen Toren. Überhaupt keine Mittel fand der TSG-Nachwuchs gegen den 14 Mal erfolgreichen Jugendnationalspieler Hendrik Schreiber. Sein Friesenheimer Pendant, Auswahlspieler Alexander Falk, konnte von der Tribüne wegen eines Bänderrisses am Daumen nur tatenlos zuschauen. Ebenso vermisst wurden die verletzten Benedikt Bayer und Tom Jansen. Das Team von Coach Thorsten Schmid hatte keinen Linkshänder auf dem Parkett. Immerhin fruchtete die Kabinenpredigt des Trainers und seine Jungs zeigten im zweiten Abschnitt eine Reaktion. Götz, der auf der Halbposition begann und später in der Mitte spielte, ging mit Entschlossenheit voran. Mehrmals setzte sich der 18-Jährige erfolgreich durch. „ Wichtig war, dass wir in der zweiten Halbzeit Moral gezeigt haben. Die HSG ist eine starke Mannschaft. Wer weiß, wenn wir alle Mann an Bord gehabt hätten, wie das Spiel dann ausgegangen wäre“, sagte der vor einem Jahr aus Wernersberg gekommene Götz. Viermal in der Woche nimmt der Schüler des Trifelsgymnasiums die 63 Kilometer einfach nach Ludwigshafen in Kauf. Götz: „Der Aufwand ist groß. Aber es macht mir mit dieser Truppe einfach Spaß.“ Neben Götz gelangen auch Joshua Brahm einfache Tore. So kamen fast alle TSG-Spieler zu Torerfolgen. In die Bredouille bringen ließen sich die Gäste jedoch nicht. Sie hatten meist die passende Antwort parat. Große Vorwürfe machte der Trainer dem Team nach der einkalkulierten Niederlage nicht. Schmidt: „Die Fehler werden wir in Ruhe analysieren. Die Steigerung in der zweiten Halbzeit hat mir gefallen. Da hat mein Team mehr attackiert und den Zug zum Tor gezeigt. Man muss auch sehen, wer zurzeit alles fehlt.“ Nach der Niederlage rutschten die Jungeulen mit 12:6 Punkten auf den fünften Tabellenplatz ab. So spielten Sie TSG Friesenheim: Modzinski (1.-29.), Hoblaj (29.-53.), Kächele (53.-60.) – Götz (10/3), Willner (2), Schleidweiler (3) – Brahm (5), Muth (2) – Blohm (1) – Freitag (1), Lenz (1), Hochgesand. Spielfilm: 3:2 (6.), 5:7 (14.), 6:13 (23.), 9:15 (26.), 11:18 (30.), 16:24 (43.), 20:29 (50.), 24:34 (58.) - Zeitstrafen: 3:1 – Siebenmeter: 3/3 – 4/3 – Beste Spieler: Götz – Schreiber, Klimpke, Leger - Zuschauer: 150 – Schiedsrichter: Bäuerlein/Kolb (Karlsruhe).

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