Ludwigshafen „Ein herzerwärmender Anblick“

Der Countdown zum 13. Festival des deutschen Films läuft: Festivaldirektor Michael Kötz vor noch leeren Bänken.
Der Countdown zum 13. Festival des deutschen Films läuft: Festivaldirektor Michael Kötz vor noch leeren Bänken.

Die Sonne scheint, kein Wölkchen ist am Himmel zu sehen, der Rhein steht niedrig – das sind für Michael Kötz genau die richtigen Voraussetzungen für den Start des Festivals des deutschen Films am morgigen Mittwoch auf der Parkinsel. „Ein herzerwärmender Anblick“, schwärmt der Festivaldirektor da auch prompt.

Wer das Festivalgelände betreten möchte, muss sich allerdings neu orientieren, denn man kann nicht mehr über die Hannelore-Kohl-Promenade hineinschlendern. Die permanente Sicherheitsgefahr hat auch das Filmfestival erreicht. Das Gelände ist nur durch einen zentralen Eingang nahe der Inselbastei betretbar, das Gelände komplett umzäunt. Auch die Stars können für ihren Auftritt auf dem roten Teppich nicht mehr einfach mit der Limousine vorfahren. „Wenn wir das können, dann können das Menschen mit bösen Absichten auch“, umschreibt Michael Kötz das Problem, das seit Nizza, Berlin und jetzt Barcelona bei Großveranstaltungen allgegenwärtig ist. Für das 13. Festival haben er und sein Team in Abstimmung mit der Polizei und der Stadtverwaltung ein umfassendes Sicherheitskonzept ausgearbeitet. Doch die tiefgreifendste Veränderung ist die Verschiebung des Festivals in den September. Acht Zentimeter hätten im Vorjahr gefehlt, gibt Kötz zu bedenken, als er das Hochwasser beim Festival 2016 anspricht. Wie knapp es wirklich war, sei ihm erst kurz vor Weihnachten bewusst geworden. „Wenn wir wirklich am dritten Tag hätten schließen müssen, wäre das ein Verlust von 950.000 Euro gewesen“, bilanziert er. „Das hätte wohl das Ende bedeutet.“ Die Parkinsel als Veranstaltungsort hat sehr viel mit dem Erfolg des Festivals zu tun. Deshalb kam ein Ortswechsel nicht in Frage. Also wurde der Termin geändert. Im September habe es seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie ein Hochwasser gegeben. „Wir müssen jetzt eben sehen, wann der Herbst beginnt.“ Doch auch im Juni sei es zuweilen mit 17 Grad und reichlich Regen recht frisch gewesen. Durch die Einzäunung und das quer gestellte Eingangszelt wirkt das Gelände größer. „Das ist aber nicht der Fall“, betont Pressesprecher Felix Neunzerling. „Die Fläche ist nicht vergrößert, wir haben Vorgaben, an die wir uns strikt halten.“ Aufgrund des niedrigen Wasserstands wird die Fläche direkt am Rhein jetzt intensiv genutzt: Das Zelt für die Filmgespräche ist dorthin gewandert, ebenso das Openair-Kino, das jeden Tag um 20.30 Uhr stattfindet. Über 60 Filme laufen im Festivalprogramm, davon sind 21 im Rennen um den Filmkunstpreis, der am Samstag, 16. September, verliehen wird. Neun Filme laufen im Openair-Kino, das jeden Tag um 20.30 Uhr beginnt. Im Kinderprogramm sind sechs Filme zu sehen. Sie haben die Chance auf den Goldenen Nils, der von einer Kinderjury verliehen wird. Um das Verkehrsaufkommen für die Parkinsel so gering wie möglich zu halten, gibt es wieder eine Umleitungsbeschilderung. Der Festivalbus verkehrt von Montag bis Freitag zwischen 14.30 und 1.30 Uhr sowie samstags und sonntags zwischen 12 und 1.30 Uhr zwischen Berliner Platz und Schneckennudel-Brücke. Festivalbesucher, die im Parkhaus Walzmühle parken, zahlen einen Sonderpreis von drei Euro, unabhängig von der Parkzeit. Kultur Termin Das Festival des deutschen Films findet von Mittwoch, 30. August, bis Sonntag, 17. September auf der Parkinsel statt. Die Eröffnung beginnt um 19 Uhr, im Anschluss wird der Film „Die Anfängerin“ gezeigt. Weitere Infos unter www.fflu.de

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