Ludwigshafen Ehrgeiziger Wirbelwind

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Mutterstadt. Die Wochenenden von Volleyballspielerin Hannah Bösling (SC Mutterstadt) sind vollgepackt. Ein Mammutprogramm stand am zweiten November-Wochenende an, als sie samstags mit der U18 des SC Mutterstadt bei den Pfalzmeisterschaften Vierte wurde und sonntags mit dem U16-Team den Sieg bei den Pfalztitelkämpfen feierte. Sie setzte eine Erfolgsgeschichte fort, denn 2012/2013 gewann der SC Mutterstadt in der U14.

Dass ihr das alles einmal zu viel werden könne, das verneint Hannah Bösling vehement und strahlt dabei so überzeugend, dass niemand daran zweifeln kann. Dreimal Training pro Woche plus die Spiele am Wochenende, so sieht Hannahs Terminplan nahezu das ganze Jahr über aus. Volleyball, das ist ihr Leben, ihre Leidenschaft seit sie fünf Jahre alt ist. Damals absolvierte Hannah – vorbelastet durch ihre volleyballspielenden Eltern – ihr erstes Training in Mutterstadt, landete schnell bei Vollix, dem Nachwuchs-Volleyballprojekt des SCM. Regelmäßig die Jüngste zu sein, damit hat Hannah kein Problem. Daran hat sich das Volleyball-Küken gewöhnt. Mit zwölf Jahren – knapp drei Wochen vor ihrem 13. Geburtstag – stand sie beim 3:1-Sieg gegen den TV Rohrbach erstmals im Kader des Damen-Oberligateams des SCM. Ein unglaubliches Gefühl, dass die ansonsten so redegewandte Hannah kaum in Worte fassen kann. „Ich war so unglaublich aufgeregt.“ Coach Ralph Bösling hatte die Entscheidung, die beiden Talente Hannah Bösling und Amelie Samus zu nominieren, erst kurzfristig bekanntgeben. Bei Hannah läuft es einfach. Was sie anpackt, klappt. Danach sah es im ersten Halbjahr zunächst gar nicht aus, denn Probleme mit beiden Achillessehnen zwangen sie zu einer Pause. „Erst bin ich beim Volleyball umgeknickt und später noch gestürzt“, erzählt sie. Die Diagnose des Arztes: Achillessehnenreizung. Ungeduldig wartete Hannah, bis sie endlich wieder durchstarten durfte. Wie gerne hätte sie mit ihrem Team beim Turnier in Polen mitgespielt. „Immerhin durfte ich mitfahren.“ Und so feuerte Hannah eben lautstark die Mannschaftskolleginnen an. Ihre Verletzung ist inzwischen Schnee von gestern. Der Blick geht nach vorn, denn mit den Damen 3 – das sind allesamt Nachwuchsspielerinnen, die in der Bezirksklasse Nord aufschlagen – will sie in den nächsten Wochen fleißig Punkte sammeln. „Wir haben ein tolles Team, verstehen uns alle gut“, schwärmt die Schülerin des Leibniz-Gymnasiums Neustadt, die ideale Voraussetzungen für eine Volleyballkarriere mitbringt. 1,84 Meter groß soll Hannah, die sich auf der Zuspielerposition wohlfühlt, mal werden. Dass ihr Vater auch ihr Trainer ist, damit haben weder Hannah noch das Team ein Problem. „Ich hatte schon andere Trainer. Das war sicher auch gut, aber jetzt ist es das Beste, was passieren konnte“, schwärmt sie. Hannah liebt ihren Sport. Sie peitscht sich und das Team lautstark auf dem Feld an. „Und wenn wir verlieren, dann verlasse ich die Halle mit hängendem Kopf“, erzählt das ehrgeizige Talent. Dann stehen die Kolleginnen parat und bauen den Wirbelwind wieder auf. Trotz des intensiven Hobbies bleibt noch Zeit für andere Aktivitäten wie Gesangs- und Klavierunterricht. Mit einer Leichtigkeit meistert sie den Alltag und treibt ihre sportliche Karriere voran.

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