Ludwigshafen Die Abwehr als Erfolgsgarant

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Hochdorf-Assenheim. Die längere Bank und die größere individuelle Klasse gaben den Ausschlag zu Gunsten der Gastgeber. Als die Kräfte der Zweibrücker langsam erlahmten, schlug Hochdorf zu, setzte sich vom 20:20 (42.) auf 27:22 (55.) ab – und brachte den verdienten Sieg letztlich über die Zeit. „Das war vielleicht nicht unser bestes Spiel, aber wir haben uns hineingekämpft. Ein echter Arbeitssieg“, kommentierte TVH-Trainer Marco Sliwa. Hervorheben wollte er nur Schlussmann Sandro Sitter, der mit seinen 19 Paraden das Torhüterduell gegen den ebenfalls starken Ladislav Kovacin auf der Zweibrücker Seite klar für sich entschied – und so zum Sieggaranten wurde. Sitter selbst wollte um seine Leistung kein großes Aufheben machen. „Ja, es lief bei mir heute, aber wir haben auch wieder eine gute Abwehr gestellt und die Blocks standen gut.“ Keine Selbstverständlichkeit, denn Trainer Sliwa musste seinen eingespielten Innenblock umbauen, weil Teamkapitän Steffen Bühler erkrankt fehlte. Stefan Job rückte neben Jan Claussen, Daniel Lanninger und Tim Beutler verteidigten daneben. Vor allem für Beutler eine schwere Aufgabe, die er gegen Robin Egelhof aber gut löste. Der künftige Hochdorfer kam lediglich auf vier Treffer, war nach einer Abwehraktion nach einer Viertelstunde allerdings umgeknickt und entsprechend angeschlagen. Die Abwehr war damit einmal mehr der Erfolgsgarant für die Gastgeber, die sich im Angriff gegen die erwartet offensive Zweibrücker Deckung zunächst einmal schwer taten. In der Anfangsviertelstunde lief Hochdorf ständig einem Rückstand hinterher. Nach dem 6:8 hatte sich Sliwas Mannschaft jedoch gefunden, drehte auf. Zwei Treffer von Alexander Falk, jeweils einer von Dominik Claus und Robin Unger – drei Minuten später stand es 10:8. „Wir haben die dummen Fehler im Angriff abgestellt“, verriet Claus das Erfolgsrezept. Auch wenn er selbst nach seiner langen Verletzungspause noch nicht völlig zufrieden war: „Ich würde sagen, dass ich etwa bei 60, 70 Prozent bin. Vor allem der Kopf spielt noch eine große Rolle“, sagte der Waldseer. Den hatten offensichtlich alle Akteure der Gastgeber in der Kabine vergessen, denn nur 97 Sekunden benötigten die nicht aufsteckenden Gäste, um zu Beginn des zweiten Durchgangs aus ihrem 12:14-Pausenrückstand eine 15:14-Führung zu machen. Sliwa nahm eine Auszeit, gab seinem Team noch einmal die Gelegenheit, sich zu sammeln. „Gesagt habe ich da gar nicht so viel“, erzählte der Übungsleiter. Trotzdem lief es danach deutlich besser. Und richtig gut wurde es nach dem 20:20, nachdem der TVH sich endgültig absetzte. „Bis dahin waren wir auf Augenhöhe, danach ist das Spiel gekippt“, bilanzierte Zweibrückens Trainer Stefan Bullacher, der, ein vorerst letztes Mal als Gästetrainer, fair zum Hochdorfer Sieg gratulierte. „Meine Mannschaft hat bis zum Schluss gekämpft, aber gegen diese individuelle Klasse war sie letztlich chancenlos“, sagte der künftige TVH-Trainer. Das sah auch Matchwinner Sandro Sitter so: „Es macht uns im Moment stark, dass wir auch in schwächeren Phasen in einem Spiel die Ruhe bewahren und zurückschlagen können.“ Kommentar So spielten sie TV Hochdorf: Sitter, Schulte – Lanninger, Beutler (3), Claussen (5) – Labroue (1), Schwenzer (3) – Job (4) – Claus (5), Klee, van Marwick, Matschke, Unger (5/2), Falk (4) SV 64 Zweibrücken: Kovacin (1), Berz – Egelhof (4), Enders (2), Aris Wöschler (5) – Thomas Zellmer (4), Nils Wöschler (4) – Benjamin Zellmer (4) – Alt, Bach, Gromer, Bayer, Grieser Spielfilm: 1:3 (5.), 5:7 (13.), 10:8 (19.), 14:10 (26.), 14:12 (29.), 14:16 (34.), 20:20 (42.), 25:22 (53.), 30:24 (Ende) – Zeitstrafen: 3:4 – Siebenmeter: 2/2 – 0 – Beste Spieler: Sitter, Claussen – Kovacin, Benjamin Zellmer – Zuschauer: 320 – Schiedsrichter: Marchlewitz/Stadtmüller (Seligenstadt/Darmstadt). (env)

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