Ludwigshafen Abstiegsduell mit pikanter Note
LUDWIGSHAFEN. Im Zeichen des Abstiegskampfes steht das Derby zwischen dem TDSV Mutterstadt und dem SV Südwest in der Fußball-Verbandsliga (Samstag, 15 Uhr). Der Ludwigshafener SC gastiert morgen, 16 Uhr, bei der SG Rieschweiler. Am Sonntag, 16 Uhr, folgt die Partie bei Primus Schott Mainz.
Im Zeichen des Abstiegskampfes steht das Derby zwischen dem und dem SV Südwest Ludwigshafen (Samstag, 15 Uhr). Mit 30 Punkten ist die Lage des TDSV gegenüber den Südwestlern komfortabel, dennoch warnt Teamchef Ediz Sari. „Ein Sieg muss noch her“, fordert der Coach. Sari kam schon als A-Junior beim damaligen Oberligisten SV Südwest zum Einsatz. „1987 haben wir das Verbandspokalfinale gegen Bad Kreuznach gewonnen und standen im DFB-Pokal. Beim 1:6 gegen den Zweitligisten Fortuna Köln wurde ich eingewechselt“, erinnert sich Sari. Kontakt zu seinem Ex-Verein hat er heute nicht mehr. Auch Innenverteidiger Gökhan Dogan ist ein früherer Südwestler. „Ich hoffe, dass ich bis zum Samstag fit werde“, sagt Dogan, den eine Zerrung plagt. Der Kapitän spielt seine stärkste Saison, seit er in Mutterstadt ist. „Ediz hat mir viel Selbstvertrauen vermittelt und uns alle immer wieder motiviert“, verdeutlicht der 26-jährige Fertigungsmechaniker. Sari hat ihm vor der Runde die Kapitänsbinde übertragen. Ein kluger Schachzug, denn Dogan ist stolz darauf, das Team führen zu können und zerreißt sich für Mannschaft und Verein. In 13 Auswärtsspielen buchte der erst zwei Siege. „In unserer Situation stehen wir in der Pflicht, in Mutterstadt zu punkten“, fordert Südwest-Trainer Peter Kobel. Mit dem Ergebnis im Kellerduell gegen Kaiserslautern war er zufrieden, mit der Leistung nicht. „Wir müssen uns als Team besser präsentieren, damit beim Gegner auch unser absoluter Wille im Abstiegskampf erkennbar wird.“ Routinier Shenasi Ademi, der bei erst elf Einsätzen fünf Treffer erzielte, lebt diesen Einsatz vor. „Egal wo ich ihn hinstelle, er bringt seine Leistung“, anerkennt Kobel. Nicht nur über die Tabellensituation ist Behlül Ali Hiram unglücklich, auch seine persönlichen Hoffnungen beim Wechsel von der TSG Pfeddersheim II zum SV Südwest haben sich nicht erfüllt. Der in Annweiler geborene, 21 Jahre alte Mittelfeldspieler absolvierte nur 14 Teileinsätze. „Wenn es allgemein nicht gut läuft, ist es schwer den Durchbruch zu schaffen“, hadert der Linksfuß mit seiner Reservistenrolle. Im nächsten Jahr macht Hiram in Germersheim sein Fachabitur, möchte danach studieren. Ob er dann noch zum Südwest-Kader gehört, ist offen. Der steht in der Rückrundentabelle auf Rang fünf und ist deutlich stabiler als im ersten Saisonabschnitt. Einer von vielen Gründen ist der Formanstieg bei Enis Baltaci, der gegen Offenbach eine starke Leistung bot. Bemerkenswert war das große Laufpensum, das der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler absolvierte. „Das Spiel hat viel Spaß gemacht, da merkt man nicht, wie viel man läuft“, sagt Baltaci. Der technisch starke Rechtsfuß, der zum Anlagenmechaniker ausgebildet wird, wurde als Jugendlicher fünfmal in der Verbandsliga eingesetzt. Seit der vergangenen Saison zählt er zu den Leistungsträgern. Von 55 möglichen Verbandsligapartien machte er 53 mit. Dass Baltaci im zentralen offensiven Mittelfeld eingesetzt wurde, hat ihm gefallen, wenngleich er der Position keine große Bedeutung beimisst. „Enis hängt sich in jedem Training rein. Seine spielerischen und läuferischen Qualitäten sind unbestritten“, betont Trainer Hermann Kohlenbrenner. Dessen Nachfolger Toni De Simone ist ein wichtiger Grund für Baltaci, ein weiteres Jahr beim LSC zu bleiben. „Toni kenne ich noch aus der Jugend. Er hat mich immer unterstützt. Nach den Gesprächen mit ihm war für mich klar, dass ich nicht wechsle“, erklärt Baltaci. Manchmal braucht man im Fußball nicht viele Worte. Als Osman Sanli, der Mittelstürmer der , am Samstag gegen Rieschweiler im Strafraum gefoult wurde, da machte er dem vorgesehenen Elfmeterschützen Vitalij Roth mit einer knappen Handbewegung klar, dass er schießen wolle. Sanli verwandelte souverän und krönte seine gute Leistung. Mit zwei Toren und zwei Vorlagen war er der Mann des Tages beim 5:3-Sieg. „Ich bin noch nicht zu 100 Prozent fit, aber auf einem guten Weg dahin“, sagte der 24 Jahre alte Torjäger. Verletzungen haben ihn immer wieder zurückgeworfen. So kommt er in dieser Saison bisher nur auf 15 Einsätze, in denen er sechs Tore erzielte. Bei der Frage, ob das Eigengewächs denn beim ASV schon zugesagt habe, schaut der Landmaschinen-Mechaniker etwas ungläubig. „Klar, ich spiele hier seit der F-Jugend. Ich bleibe auf jeden Fall“, versichert Sanli. Spielertrainer Christian Schäfer war mit ihm sehr zufrieden. „Das war eine große Leistungssteigerung gegenüber den Vorwochen. Wenn Osman weite Wege geht und für das Team arbeitet, dann kommt er auch in Abschlusssituationen.“ Er sei ein „Tank“, der immer wieder gekitzelt werden müsse. Am Sonntag, 15 Uhr, spielt der ASV in Offenbach. (thl/crd)