Landau Von Lou Reed über Olivenöl bis zum Wald

Zum 22. Mal verleiht der Freundeskreis der Universität Landau morgen, Mittwoch, den Universitätspreis in drei Kategorien. Preisträger sind Thomas Krämer, Christian Buchmann und Christiana Herold.

Nach Angaben der Veranstalter analysiert Thomas Krämer in seiner preisgekrönten Doktorarbeit ein kulturelles Phänomen, das seinen Ursprung in England hatte. Es geht um das sogenannte „glam“ der 1970er-Jahre, ein Stilphänomen der Kunst- und Kulturgeschichte, vor allem bekannt durch die Musik von David Bowie, Roxy Music oder Lou Reed. Krämer hat unterschiedliche Rollenverständnisse bewertet, die Pionierarbeit und den persönlichen Mut von Protagonisten dokumentiert und Ansätze zu einem aufgeklärten, unverkrampften wissenschaftlichen Umgang mit der Vielzahl aktueller Gender- und Identitätskonzepte gesucht, die oft gegen erhebliche soziale, politische und religiöse Widerstände anzukämpfen gehabt hätten. In der Kategorie „Beste Magister-, Diplom- oder Zulassungsarbeit“ bekommt Christian Buchmann den Preis für seine in englischer Sprache geschriebene Arbeit in Umweltwissenschaften. Er hat in einem Forschungsprojekt mit Israel und dem Westjordanland die Auswirkungen von Abwässern aus der Olivenproduktion auf Böden untersucht. Damit greift er, so das Gutachten, „ein in den Mittelmeerländern gravierendes Umweltproblem“ auf: Bei der Produktion von Olivenöl entstehen große Mengen giftigen Abwassers, die kommunale Kläranlagen überfordern. Buchmann habe mit seiner „sehr anspruchsvollen Diplomarbeit“ einen wichtigen Beitrag zur Entsorgungsfrage geleistet, indem er untersucht habe, welche Substanzen für die Pflanzentoxizität verantwortlich sind, wie sie identifiziert und aus dem Boden entfernt werden können. Für ihre Diplomarbeit „Walderholung: Ergebnisse einer Besucherbefragung im Pfälzerwald“ erhält Christiana Herold in der Kategorie „Beste wissenschaftliche Prüfungsarbeit mit regionalem Bezug“ den dritten Unipreis. Die Arbeit entstand im Fachbereich Psychologie. Ausgangspunkt war der Auftrag des Landesbetriebs Landesforsten Rheinland-Pfalz, eine Studie zu den Nutzungsgewohnheiten und der Zufriedenheit von Besuchern des Pfälzerwaldes im Forstbezirk Haardt durchzuführen. Die von Herold Befragten gaben an, dass die meisten Menschen, die regelmäßig den Wald besuchen, sich dort gut erholen, Stress abbauen, ihre Lebenszufriedenheit steigern und sich insgesamt wohler fühlen. Herolds Fazit: „Wenn Menschen etwas für ihre Gesundheit tun wollen, ist mit einem Spaziergang von 30 bis 60 Minuten in natürlicher Umgebung schon viel erreicht.“ Die Universitätspreise in Höhe von einmal 1000 und zweimal 500 Euro, gestiftet von der Sparkasse Südliche Weinstraße, Energie Südwest und der VR Bank Südpfalz, werden vom Präsidenten der Universität Koblenz-Landau, Professor Roman Heiligenthal, und dem Landauer Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer überreicht. Den Festvortrag über „Studienabbrecher - Gründe und die Möglichkeit der Prävention“ hält Professor Andreas Frey, Träger eines Landauer Universitätspreises 1999 und heute Rektor der Hochschulen der Bundesagentur für Arbeit in Mannheim und Schwerin. (rhp/Fotos: frei )

x