750 Jahre Stadtrechte Von der Sehnsucht nach Freiheit und Heimat: Konrad Krez

Konrad Krez.
Konrad Krez.

Als im März 1848 die Revolution in Deutschland begann, war er mittendrin: der Landauer Konrad Krez. Er sehnte sich nach Freiheit und einem einheitlichen Volk.

Als junger Rechtswissenschaftsstudent trat er 1849 der Studentenlegion der Rheinpfalz bei und kämpfte für sein Land. Leider mit fatalen Folgen – Konrad Krez wurde aufgrund seiner Freischärlerei und seines radikalen Aktivismus zum Tode verurteilt. Der einzige Ausweg, der ihm blieb, war die Flucht. Seine Entscheidung fiel auf die „Neue Welt“, Amerika. Im Januar 1851 gelangte der Emigrant nach New York. Er setzte sein rechtswissenschaftliches Studium fort und verdiente seinen Unterhalt als angestellter Anwalt. Dort lernte er seine große Liebe „Addie“, Adolphine Stemmler, die Tochter seines Chefs, kennen. Neben seiner Tätigkeit als Anwalt schrieb Krez fleißig Gedichte. Es schien eine seiner großen Leidenschaften zu sein, fing er doch bereits zu Schulzeiten mit der eigenen Lyrik an.

Heimweh nach der Pfalz

Da sich der dichterische Nachlass von Konrad Krez im Landauer Stadtarchiv befindet, sind die meisten seiner Gedichte und Werke bekannt. Eines ist sicher: Vergessen hat der Revolutionär seine Heimat nie. Liest man die Gedichte, dann fühlt man die Sentimentalität und seine Sehnsucht nach zu Hause. Seine unbändige Heimatliebe scheint durch den Ortswechsel nach Amerika nicht erloschen zu sein. Doch er teilt eine Erkenntnis in „An mein Vaterland“, eines seiner bekanntesten Gedichte: „weil ich in meiner Jugend nicht verstand, Dich (das Vaterland) weniger und mehr mich selbst zu lieben“. Die zahlreichen Werke sind eine Art Seelenzustand des Poeten. Immer wieder rühmt er seine geliebte Pfalz, ein „Land, das schöner ist als das Paradies“. Auch Landau widmete er ein Gedicht. Es ist offensichtlich, dass der Pfälzer seine Heimat vermisste und sie im Herzen trug. Doch in Amerika war er frei. Dort baute der Emigrant sich ein neues Leben auf, mit seiner Frau und seinen sieben Kindern.

Gedenktafel in Landau

Er genoss dort ein hohes Ansehen und bekleidete hohe Ämter. Auch im Amerikanischen Bürgerkrieg beteiligte Krez sich, indem er für die Nordstaaten mit einem aus deutschen Einwanderern gebildetem Regiment kämpfte. Im Jahr 1897 starb der Freiheitskämpfer und Poet in Milwaukee. Circa 40 Jahre später erinnerte die Stadt Landau dem Deutschamerikaner mit der Anbringung einer Gedenktafel an seinem Geburtshaus in der Königstraße 2. Die Inschrift bezeichnet ihn als „Sänger und Kämpfer für Deutschlands Einheit und Frieden“. Konrad Krez lässt in seinen Gedichten, geprägt von der Sehnsucht nach der verlorenen Heimat, Landau und die Pfalz aufleben und weiterleben.

Die Autorin

Katharina Slawik ist Mitarbeiterin des Landauer Stadtarchivs.

Ausschnitt des Jubiläums-Logos.
Ausschnitt des Jubiläums-Logos.
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