Landau Schlagabtausch über Uni-Ausstattung

Der Wissenschaftsausschuss des Landtages hat sich gestern auf Antrag der CDU mit der Situation der Uni Koblenz-Landau und speziell mit den Problemen am Standort Landau befasst.

Nach Angaben von Marleen Gruber, der ehemaligen Asta-Vorsitzenden in Landau, die mit ihrem Kommilitonen Christian Haaß an der Sitzung teilgenommen hat, hat Staatssekretär Thomas Deufel (SPD) dabei mitgeteilt, dass der Mietvertrag über die Reithalle des Militärs im Wohnpark am Ebenberg jetzt unterzeichnet sei. Wie berichtet, soll dort der Fachbereich Kunst neue Ateliers und Unterrichtsräume erhalten. Nach Grubers Angaben hat Deufel auch auf Rücklagen in Höhe von 14,7 Millionen Euro hingewiesen, über die die Hochschule verfügen könne. Nach früheren Angaben des Bildungsministeriums handelt es sich dabei um Haushaltsreste aus dem Hochschulpakt, die die Hochschulleitung selbst aktivieren könne, um die Situation in Landau zu verbessern. Nach Darstellung des Ministeriums fallen viele Probleme, die von den streikenden Studenten angesprochen worden sind, unter die Hochschulautonomie. Nach Grubers Angaben hat sich insbesondere die CDU dagegen verwahrt, dass die Landesregierung den Schwarzen Peter der Hochschulleitung zuschieben wolle. Ein Großteil der erwähnten Mittel sei nicht frei verfügbar, sondern zweckgebunden. Während die CDU von einer chronischen Unterfinanzierung gesprochen habe, habe die SPD dies angesichts des Finanzpolsters als unzutreffend zurückgewiesen.. Erhebliche Unstimmigkeiten gibt es auch über die Personalausstattung der Uni in Landau. Die CDU hat, wiederum laut Gruber, auf eine sich verschlechternde Betreuungsrelation von einem Wissenschaftler auf 104 Studenten hingewiesen. Nach früheren Angaben des Asta (wir berichteten am 7. Dezember) liegt der Betreuungsschlüssel im Bundesdurchschnitt bei 1 zu 63. Das Ministerium hat hierzu kürzlich mitgeteilt, dass bei solchen Vergleichen die Fächerstrukturen berücksichtigt werden müssten. In Natur- und Ingenieurwissenschaften gebe es stets kleinere Gruppen und dadurch ein besseres Betreuungsverhältnis als in Geistes- und Kulturwissenschaften. Zudem werde in Fächern mit Zulassungsbeschränkungen die Studierendenzahl durch die Anzahl des zur Verfügung stehende Personals begrenzt. Koblenz-Landau als vorwiegend geisteswissenschaftlich geprägte Hochschule habe kaum Studiengänge mit Zulassungsbeschränkung. Wie das Ministerium weiter angibt, hat die Landesregierung die Uni seit 2014 bei der Verteilung von 300 zusätzlichen Dauerstellen überproportional unterstützt. So habe sie mit dem Doppelhaushalt 2014/2015 insgesamt 16,5 der 100 zusätzlichen Dauerstellen erhalten, außerdem aus den frei werdenden BAföG-Mitteln (der Bund hat diese Ausgaben vom Land übernommen) 18,5 der 200 neu geschaffenen Dauerstellen. Alleine auf den Standort Landau seien 18,5 Stellen entfallen, die unter anderem in der Bibliothek, im Studierendensekretariat und in der Lehre (vor allem in den Bereichen Darstellendes Spiel, Sonderpädagogik, Physik, Chemie, Umweltwissenschaften und Germanistik) geschaffen worden seien. Unstimmigkeiten gibt es über die wiederholt kritisierte Personalausstattung der Uni-Bibliothek. Laut Ministerium will die Hochschule in einem ersten Schritt acht Fachreferenten einstellen, die die Literaturauswahl und -beschaffung auf eine solide Grundlage stellen und vielfältige Unterstützung für die Wissenschaft leisten sollen. Dies hat ein Sprecher der Uni als unzutreffend zurückgewiesen: Die Uni habe diese Stellen vom Land gefordert. (boe)

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