Landau „Nicht schon wieder ein Mann“

Fast zwei Stunden verbrachte der Landauer Stadtrat am Dienstag mit sieben Anträgen von Fraktionen. Nicht in jedem Fall fielen Beschlüsse, aber zu jedem Punkt wollte jede Fraktion Stellung nehmen, obwohl das ein oder andere Thema nicht zum ersten Mal auf der Tagesordnung stand.

Einvernehmlich wurde der SPD-Antrag zum Radwegekonzept in den Arbeitskreis Verkehr und in den Bauausschuss verwiesen. Die Sozialdemokraten möchten prüfen lassen, in welchen Einbahnstraßen in der Stadt Radverkehr in die umgekehrte Richtung zugelassen werden könnte. In puncto Beschilderung erwartet Udo Lichtenthäler von den Grünen, dass die Verwaltung bei der ADD gute Argumente anführt, warum sie 2015 liefern müsse. Die Aufsichtsbehörde hatte den Posten im aktuellen Haushalt gestrichen. Widerspenstig gaben sich die Grünen beim Vorschlag der SPD, im Wohnpark am Ebenberg oder in Mörzheim eine Straße nach dem in Mörzheim geborenen Juristen Gustav Gulden (1808 bis 1882) zu benennen. „Nicht schon wieder ein Mann auf einem Straßenschild“, wetterte Susanne Follenius-Büssow. Von 500 Straßen seien in Landau gerade einmal zehn nach Frauen benannt, die Grünen möchten ein Zeichen für Geschlechtergerechtigkeit setzen und die Öffentlichkeit für die weiblichen Spuren in der Stadt sensibilisieren. Die Beiträge der Ratskollegen sorgten zwar für Erheiterung, nicht aber für die nötige Mehrheit zur Ablehnung. Der Antrag ging durch. In den Ausschuss geschoben wurde die Entscheidung des SPD-Antrags, die Kreisel am A-65-Anschluss Landau-Mitte nach den französischen Partnerstädten Hagenau und Ribeauvillé zu benennen. Bertram Marquardt vom UBFL fragte, ob es sinnvoll sei, die gut funktionierende Freundschaft so zu belasten, denn die Kreisel seien ja falsch geplant und deshalb in der Bevölkerung nicht sehr hoch angesehen. Wohlwollend zur Kenntnis nimmt die Verwaltungsspitze das Ansinnen der Grünen, das Standesamt möge im kommenden Jahr für Mai und September jeweils einen weiteren Samstag für Trautermine zur Verfügung stellen. Nicht durchsetzen konnte sich die AfD mit ihren Wünschen, unter anderem: Zirkusse mit Wildtieren aus der Stadt zu verbannen und sich in einer Resolution gegen Fracking auszusprechen. (sas)

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