Landau Nach Kritik von Tierethiker: Oberbürgermeister verteidigt Zoo

Der Tierethiker Markus Wild hatte besonders die Haltung der Schimpansen im Zoo kritisiert.
Der Tierethiker Markus Wild hatte besonders die Haltung der Schimpansen im Zoo kritisiert.

Die Landauer Stadtverwaltung reagiert auf die Kritik des Baseler Tierethikers Markus Wild: Oberbürgermeister Dominik Geißler und Zoo-Dezernent Jochen Silbernagel stellen sich vor den Zoo.

Der Landauer Zoo sei unter der wissenschaftlichen Leitung von Jens-Ove Heckel „eine moderne Einrichtung, die sich jeden Tag aufs Neue um den Artenschutz und die Umweltbildung verdient macht“. Das betonen Oberbürgermeister Dominik Geißler und Zoo-Dezernent Jochen Silbernagel gemäß einer Stellungnahme der Stadtverwaltung. Moderne Zoos hätten mit Tiergärten von früher nichts mehr zu tun. „Besonders bei uns in Landau wird viel Wert auf Umweltbildung und Artenschutz gelegt und wir haben mit der Zooschule Landau eine einzigartige, vorbildliche und vielfach ausgezeichnete Umweltbildungsstätte in Zusammenarbeit mit unserer Universität.“ Dem Landauer Zoo gehe es nicht um ein „höher, schneller, weiter“, heißt es weiter. „Es ist ein kleiner Zoo, der sich ganz bewusst an Familien richtet und Kindern etwas über den Wert von Umwelt, Natur, Artenschutz und Biodiversität lehren möchte. Und dass das besser funktioniert als Schulunterricht oder das Anschauen von Videos, daran kann eigentlich niemand ernsthaft zweifeln.“ Der Baseler Philosophie-Professor Markus Wild hatte gesagt, dass es keine Studien gebe, die dies tatsächlich belegten.

Stadt: Bedingungen werden genauestens überprüft

Aber auch, wer sonst aufmerksam durch den Zoo Landau geht, werde bemerken, dass es keineswegs nur um Unterhaltung und das bloße „Tiere betrachten“ gehe, sagen die Politiker weiter. „Überall informiert unser Zoo über Artenschutzthemen und macht die Zootiere so zu Botschaftern ihrer wild lebenden, oft bedrohten Verwandten.“ Bestes Beispiel sei die neue Philippinen-Anlage, die verschiedene Arten von dieser Inselgruppe beheimate. „Unser Zoo unterstützt seit Jahren äußerst erfolgreich Artenschutzprojekte auf den Philippinen – und schafft für diese hier vor Ort Öffentlichkeit.“ Wild hatte kritisiert, dass ein viel zu kleiner Teil der Ausgaben von und für Zoos tatsächlich in den Artenschutz fließe.

Ebenfalls kritisiert hatte Wild die Haltung der Schimpansen. Das Innengehege sei zu klein für eine artgerechte Haltung. Geißler und Silbernagel weisen in diesem Kontext darauf hin, dass die Haltungsbedingungen im Zoo „regelmäßig und genauestens überprüft“ würden. Das gelte auch für die Menschenaffenhaltung. Diese werde mit dem Versterben der Tiere in der jetzigen „Senioren-WG“ enden. „Erst kürzlich hat die Staatsanwaltschaft Landau auch ein von der Tierrechtsorganisation Peta angestoßenes Ermittlungsverfahren eingestellt. Es konnten keine Hinweise auf irgendwelche Leiden bei den drei alten Zoo-Schimpansen gefunden werden“, so die Vertreter der Stadt.

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