Landau Landau: Vortrag über die Grenzen humanitärer Hilfe
Zu Gast sein wird Ulrike von Pilar, die Gründungspräsidentin und ehemalige langjährige Geschäftsführerin von Ärzte ohne Grenzen in Deutschland, heute Rentnerin. Sie spricht über die Grenzen und Dilemmata der humanitären Hilfe.
Die Friedensakademie erwähnt in ihrer Pressemitteilung zur Ankündigung des Abends an den Völkermord 1994 in Ruanda als Beispiel dafür, dass angesichts solcher Grauen die Sorgen und Überlegungen einer humanitären Organisation marginal seien. Aber der Völkermord und die Fragen, die Médecins Sans Frontières (MSF)/Ärzte ohne Grenzen sich damals und in der Folge gestellt hätten, blieben einschneidend und relevant: Was kann eine medizinische Hilfsorganisation wirklich tun? Wird ihre Stimme von den politisch Verantwortlichen gehört? In welche oft unerträglichen Dilemmata geraten die Helfer?
Fragen bleiben aktuell
Auch wenn die Welt sich seit 1994 sehr verändert habe, blieben diese Fragen aktuell und seien integraler Bestandteil der humanitären Arbeit. „Sie helfen uns auch, aktuelle Notsituationen, wie die katastrophale Lage vieler Geflüchteter, zu reflektieren“, heißt es in der Mitteilung.
Von Pilar ist promovierte Mathematikerin und hat als Dozentin in Tübingen, Brüssel und Hongkong unterrichtet, bevor sie 1988 in Hongkong für den UNHCR als Schul- und Arbeitskoordinatorin in den Lagern der vietnamesischen Bootsflüchtlinge tätig war. 1991 begann ihre humanitäre Arbeit bei Ärzte ohne Grenzen in Brüssel.