Landau Landau setzt auf Tiefengeothermie bei Wärmeplanung

Der Bohrturm einer Geothermieanlage wird um ein Teil ergänzt.
Der Bohrturm einer Geothermieanlage wird um ein Teil ergänzt.

Bis Jahresende soll die Kommunale Wärmeplanung für Landau stehen. Die Stadtverwaltung sucht ihr Heil in der Tiefengeothermie. Und sie macht eine klare Ansage.

Mit einem Zwischenergebnis der Arbeiten für das mit 100.000 Euro vom Land geförderte Konzept konfrontierte Kerstin Weinbach, Leiterin der Abteilung Stadtplanung und Stadtentwicklung, vor wenigen Tagen den Bauausschuss. „Mit Tiefengeothermie hätten wir alle Energie, die wir brauchen“, betonte Weinbach.

Allerdings sei der Netzausbau für Fernwärme bis 2045 nicht zu schaffen. „Das geht nur in der Kernstadt.“ Die Stadtdörfer könnten erst nach 2045 umgerüstet werden. Schließlich seien nur sechs bis acht Kilometer pro Jahr zu schaffen, der Plan aber sehe 280 Kilometer vor.

Kein Anschlusszwang

Weinbach stellte klar, dass es keinen Zwang für Hauseigentümer zum Anschluss geben werde. Denn: Die Stadt könne nicht jede Straße anschließen. Bis 2023 sollten die Universität, das Klinikum Landau-Südliche Weinstraße und möglicherweise auch das Bethesda angeschlossen werden. „Wir werden keine andere zentrale Energieform verlegen, wie Wasserstoff. Wir bieten Fernwärme aus Geothermie als zentrale Versorgungsquelle.“

Wolle Landau beim Wärmeplan auf Geothermie verzichten, müsste das Netz von Gas auf regenerative Energien umgestellt werden. Dann müsste Landau massiv Biomasse oder Strom einkaufen. Wenn Wärmepumpen installiert werden sollten, müssten mehr Gebäude saniert werden, denn nicht jedes Anwesen erfülle die Voraussetzungen. Weinbach unterstrich: „Geothermie ist ein sauberer und umweltfreundlicher Schatz, den wir unter unseren Füßen haben.“

Gertraud Migl (Pfeffer & Salz) hält die Glorifizierung von Geothermie für unverständlich, nach allem, was in Landau passiert sei. Dieser Energielieferant könne auch einmal ausfallen. Weinbach unterstrich, die Verwaltung blende Probleme nicht aus, aber sie hänge nicht an der Vergangenheit, sondern setze auf heutige Technologien. Ein Herzschrittmacher entspreche heute auch nicht mehr dem Stand der Technik von vor zehn Jahren.

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