Landau Landau: Hilfsaktion für Armenviertel in Rangun

Die Kinder in der Klosterschule im Armenviertel Dala in Rangun sind auf Hilfe angewiesen, hier eine Bewohnerin.
Die Kinder in der Klosterschule im Armenviertel Dala in Rangun sind auf Hilfe angewiesen, hier eine Bewohnerin. Foto: Brünger

Kinder hungern in dieser Welt. Aber wir haben so viel, dass wir teilen können: Das ist Grundgedanke der weltweiten Initiative „Empty Bowls“ – leere Schalen. Die Südpfälzer können hungernden Kindern zu Nahrung und Bildung verhelfen.

Die Aktion „Empty Bowls“ wurde vor 30 Jahren von Keramikern in den USA ins Leben gerufen. Am Freitag, 7. Februar, können die Südpfälzer in Landau bei einer Verlosung getöpferte Suppenschüsseln erwerben und damit helfen.

Schon 2016 hat Karin Flurer-Brünger, Keramikmeisterin und Lehrbeauftragte an der Universität Koblenz-Landau, 120 „Bowls“ – allesamt Unikate – an den Mann und die Frau gebracht. Mit dem Erlös wurde eine Schule in Sansibar unterstützt. „Die Schale im Schrank zu Hause symbolisiert die leeren Schalen der Hungernden in der Welt – aber auch die Hilfe, die jeder von uns leisten kann“, mahnt die Pädagogin.

120 Objekte

Nun gibt es ein neues Projekt, das seit Anfang Oktober vorbereitet wird. Die Keramikerin Marlies Wolf hat zunächst 120 Schalen auf der Töpferscheibe gedreht. Dann haben Studierende des Kunstinstituts der Universität in Landau, Schüler der Förderschule für motorische Entwicklung des Caritas-Förderzentrums in Queichheim, aber auch andere Kinder und Jugendliche die Schalen gestaltet und bemalt. Der Ton war eine Spende der Kunstdozentin, die auch die Schüsseln glasiert und gebrannt hat. Auch ein paar eigene Kreationen gibt sie in die Verlosung.

Diesmal sollen zwei beeindruckende Hilfsprojekte in Asien unterstützt werden. Im Dezember haben Karin Flurer-Brünger und ihr Mann Michael Brünger mit der Indologin Cornelia Mallebrein das südostasiatische Land Myanmar besucht. In der Hauptstadt Rangun (Yangon) hat man nicht nur die prachtvolle Pagode bewundert.

Liebevolle Atmosphäre

Eine einheimische Reiseleiterin nahm die Keramikerin auch auf die andere Seite des Flusses mit. In das Viertel Dala, in dem die armen Leute wohnen, verirrt sich kaum mal ein Tourist. Dort hat ein buddhistischer Mönch eine Klosterschule aufgebaut, die bedürftigen Kindern Schulbildung und Essen bietet. Karin Flurer-Brünger war zutiefst beeindruckt von der liebevollen Atmosphäre in dieser Schule, von der Fröhlichkeit und Hilfsbereitschaft der Kinder: „Das ging mir echt ans Herz.“

Der zweite Teil des Erlöses aus der Aktion „Empty Bowls“ geht an ein Projekt von Cornelia Mallebrin, die in Hinterzarten den Förderverein „Ashakiran“ (Strahlen der Hoffnung) gegründet hat. Die Indologin hilft unter anderem Waisenkindern in der armen indischen Region Odisha. Die hungernden Kleinen werden von der Straße geholt und bekommen im Kinderzentrum Banabasi Wärme, Bildung und etwas zu Essen – kurz: ein Zuhause.

Babys aufgesammelt

Besonders erschreckend: Die Aktiven des Vereins sammeln auch „weggeworfene Babys“ auf und päppeln sie auf. Deren Mütter sind oft Opfer von Vergewaltigungen, sie fürchten die Ächtung und sind in ihrem traumatisierten Zustand nicht imstande, sich um ihre Kinder zu kümmern. Das Zentrum in Odisha gibt ihnen die Chance auf eine Zukunft.

Info

Die Schalen, die in Landau getöpfert und gestaltet wurden, werden am Freitag, 7. Februar, ab 15 Uhr im Restaurant „Suppe mag Brot“, Friedrich-Ebert-Straße 15, verlost. Jedes Los kostet 15 Euro und garantiert den Gewinn einer Schale, die mit einer Portion Suppe gefüllt wird. Der Erlös fließt ohne jegliche Abzüge in die Hilfsprojekte, versichert Flurer-Brünger. Die Anzahl der Schalen ist auf 120 Unikate limitiert.

Kinder der Förderschule für motorische Entwicklung in Queichheim haben Schalen bemalt. Sie werden verlost.
Kinder der Förderschule für motorische Entwicklung in Queichheim haben Schalen bemalt. Sie werden verlost. Fotos: Brünger
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