Landau Für Gulden-Straße

Die SPD-Stadtratsfraktion hat für die nächste Ratssitzung beantragt, dass eine Straße im Stadtgebiet nach dem Politiker Gustav Gulden benannt wird.

Möglich wäre dies im Wohnpark am Ebenberg oder im Ortsteil Mörzheim. Dort könnte beispielsweise die Erschließungsstraße für das geplante Wohngebiet zur Abrundung des Ortsrandes in Richtung Impflingen nach ihm benannt werden, meint der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Hannes Kopf. Das Straßenschild soll mit einer kurzen historischen Erläuterung versehen werden. Gustav Gulden war 1808 in Mörzheim als Sohn des protestantischen Pfarrers geboren worden und 1882 in Zweibrücken gestorben. Er hatte nach dem Jurastudium in München und Heidelberg zunächst keine Anstellung im Staatsdienst bekommen, da er aktives Mitglied der Münchener Burschenschaft „Markomannia“ gewesen war. Am 1. April 1848 wurde er als Vertreter des Wahlkreises Homburg (Pfalz) in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt, wo er den gemäßigten Linken angehörte. Er stimmte gegen die Wahl des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. zum deutschen Kaiser und gehörte dem Stuttgarter Rumpfparlament an, beteiligte sich aber nicht am Pfälzer Aufstand von 1849, der eine Loslösung der Pfalz von Bayern anstrebte. Nach der Niederschlagung der Revolution hatte Gulden zwar unter Schikanen seitens der bayerischen Regierung zu leiden, konnte aber weiterhin als Advokat am Appellationsgericht der Pfalz in Zweibrücken arbeiten. Dort verteidigte er beispielsweise seinen Onkel August Ferdinand Culmann, der wegen Beteiligung am pfälzischen Aufstand 1849 angeklagt war, ebenso wie die Teilnehmer des „Steinfelder Zuges“, die im Juni 1849 das königstreue Dorf bei Bergzabern überfallen hatten. Gulden wurde Mitglied des Zweibrücker Stadtrates und Vorstand der Anwaltskammer. (boe)

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