Landau Für Filmfans entblättert

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Inhaber und Betriebsleiter Thomas Wambsganß (34) führt das von seinen Eltern Egon und Doris in die Spur gebrachte Gut seit seiner bestandenen Winzermeister-Prüfung kontinuierlich nach oben. Am Freitag präsentierte er persönlich am Stand des Vereins Südliche Weinstraße bei der Großveranstaltung „Movie meets Media“ aus Anlass der Berlinale im Hotel Palace in Berlin einen 2015er Chardonnay Kabinett feinherb. Mit je einem Wein vertreten sind zudem die Winzergenossenschaft Deutsches Weintor in Ilbesheim, das Weingut Anselmann in Edesheim, das Weinkontor Edenkoben und das Weingut Jürgen Stentz in Mörzheim. Für Thomas Wambsganß ist es eine große Ehre, zum ersten Mal bei diesem Ereignis dabei sein zu dürfen. Er schildert seinen Chardonnay als leicht nach Banane und Mango schmeckend, feinfruchtig und mit einem ausgewogenen Säurespiel. Er selbst führt seine Berufung auf die zahlreichen Medaillen der Landwirtschaftskammer zurück, die mit der Auszeichnung „Haus der prämierten Weine“ gewürdigt wurden, und auf die hohen Bewertungen, die das vierteljährlich erscheinende Genussmagazin „Selection“ ihm zuteil werden ließ. Mehrere seiner Weine wurden 2015 und 2016 beim Wettbewerb „Deutschlands beste Jungwinzer“ von der Fachzeitschrift mit drei und vier von maximal fünf Sternen bedacht. Nach seiner Ausbildung in den Weingütern Bernhard Koch (Hainfeld), Ökonomierat Rebholz (Siebeldingen) und Bruno Leiner (Wollmesheim) erwarb Wambsganß den Meisterbrief. 2001 nahm er im elterlichen Gut, das er seit 2015 verantwortlich führt, die Arbeit auf und sammelt seitdem Auszeichnungen. Hat er eine Weinbauphilosophie? Die Frage beantwortet er mit einem Satz: „Ich gehe von Anfang an meinen Weg.“ Das zahlt sich offenkundig aus. Das Wein- und Sektgut Wambsganß ist ein reiner Familienbetrieb. Thomas Wambsganß, der für alle Bereiche des Hauses – von der Außenwirtschaft über den Keller bis zu Verkauf und Marketing – die Verantwortung trägt, wird von seinen Eltern und Aushilfskräften unterstützt. Fest angestellte Mitarbeiter gibt es nicht. Der Urgroßvater des Inhabers führte einst in Dammheim einen landwirtschaftlichen Gemischtbetrieb mit Weinbergen. 1972 wurden die ersten Weine in Flaschen abgefüllt. Knapp zwei Jahrzehnte später wurde die Landwirtschaft aufgegeben. „Der Grundstock für die Weine wird auch bei mir im Weinberg gelegt“, sagt der junge Winzermeister. Er bevorzugt die Flachbogen-Anbindung der Reben, versucht über die Entblätterung besseres Lesegut und höhere Oechslegrade zu erreichen, setzt Dünge- und Spritzmittel „nur so viel wie nötig“ ein und betreibt angemessene Selektion der Trauben vor der Ernte. Seine Meisterarbeit hat er über das Thema „Entblätterung“ geschrieben und ist zu dem Schluss gekommen, dass sich diese Maßname für den Flaschenweinausbau trotz hoher Kosten rentiert. Im Keller gönnt er seinen Weinen lange Ruhezeiten. So hat er noch keinen 2016er abgefüllt, das wird erst im Frühjahr geschehen. Schonende Verarbeitung ist ihm ebenfalls wichtig. Zahlreiche seiner Auszeichnungen hat der 34-Jährige für Rotweine bekommen. Ihnen gehört seine heimliche Liebe. Im Winter trinkt er selbst am liebsten Merlot, im Sommer bevorzugt er Riesling. Den schrittweisen Ausbau des Flaschenweinanteils nennt er als Zukunftsziel und damit die Anhebung des Jahresumsatzes von derzeit rund 320.000 Euro. Thomas Wambsganß führt das Dammheimer Weingut in der vierten Generation. Das ist für ihn eine besondere Verpflichtung.

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