Landau Erst ankommen, dann arbeiten

91-89389925.jpg

Zaid Khirbeek und Mahdi Namvan sind glücklich, dass sie nach ihrer Flucht in Deutschland gelandet sind. „Ich bin ein offener Mensch und hilfsbereit, ich denke die Ausbildung passt zu mir“, sagt der 33-jährige Iraner Namvan in sehr gutem Deutsch. Khirbeek sieht das ähnlich: „In Syrien habe ich in einer Personalabteilung gearbeitet, die Arbeit mit Menschen gefällt mir gut“, sagt der 29-Jährige. Sie sind die ersten Flüchtlinge, die in Landau das Projekt „Integration durch Ausbildung“ (IdA) beginnen. Nach einer Einstiegsqualifizierung, die elf Monate dauert, werden die beiden zum 1. September nächsten Jahres ihre Ausbildung zu Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen bei der Arbeitsagentur Landau beginnen. „Für uns ist es wichtig, ihren Hintergrund und die Sprachkenntnisse nutzbar zu machen“, sagt Christine Groß-Herick, Leiterin der Agentur für Arbeit Landau. „Wir brauchen Menschen mit diesem kulturellen Hintergrund.“ Die Neuankömmlinge sind zwei der 1403 bei den Jobcentern Germersheim, Landau-Südliche Weinstraße und Deutsche Weinstraße gemeldeten Flüchtlingen. Dazu kommen 473 Erwerbsfähige im Gebiet der Arbeitsagentur Landau, die eine Aufenthaltsgenehmigung, aber noch keine Aufenthaltserlaubnis haben. Über ihre Asylanträge wurde noch nicht entschieden. Zusammengerechnet gibt es also derzeit 1900 erwerbsfähige Menschen mit Fluchthintergrund, die in den Gebieten der drei Jobcenter ohne Arbeit sind. Das sind ungefähr 1250 mehr als im September 2015. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge arbeitet den viel beschriebenen „Stau“ zurzeit ab. Es kommt viel Arbeit auf die Agentur zu, denn die Menschen müssen in den Arbeitsmarkt integriert werden. Um dabei zu helfen, wurde am Mittwoch, 21. September, die Südpfalzinitiative für Flüchtlinge auf den Weg gebracht. Das Ziel der Initiative lautet: „Wirksame Hilfe bei der beruflichen und gesellschaftlichen Integration Geflüchteter durch Koordination und Vernetzung“ leisten, wie die Agentur mitteilt. Unterzeichnet wurde der Kooperationsvertrag der Initiative von einem breiten Bündnis aus Politik, Wirtschaft, kirchlichen, gemeinnützigen und kommerziellen Bildungsträgern. Um die Menschen in Lohn und Brot zu bringen, müsste die Zusammenarbeit der Unterstützer der Initiative gut verzahnt werden, erläuterte Groß-Herick bei der Vertragsunterzeichnung. Dazu wird unter anderem der „Integrationspunkt Landau-Südliche Weinstraße“ geschaffen. Dort laufen alle Informationen zusammen. Er soll nicht nur den Unterzeichnern der Vereinbarung als Anlaufstelle dienen, sondern auch den Flüchtlingen und ehrenamtlichen Helfern. Er befindet sich in den Räumen der Agentur und wird von Roman Höpfner betreut. Höpfner ist Arbeitsvermittler im Jobcenter Landau-Südliche Weinstraße. Er wird die Koordinationsarbeit übernehmen und sich um die Übermittlung von Informationen kümmern. „Und falls Gespräche geführt werden müssen, die Räume sind da“, fügt er an. Arbeitsvermittler ist die Position, die auch Khirbeek und Namvan anstreben. Vorerst. „Mein Ziel ist es, erst einmal den Arbeitsalltag in Deutschland kennenzulernen und dann Karriere zu machen. Aber auch mit Menschen zu arbeiten und nützlich zu sein für die Gesellschaft“, sagt Namvan. Khirbeek will die Ausbildung absolvieren und dann arbeiten. Vor den Anforderungen der Einstiegsqualifizierung und Ausbildung haben die beiden keine Angst. Sie werden gut vorbereitet, sagen sie. Lächelnd fügt Khirbeek an: „Wir schaffen das.“ |fare

x