Landau Die Vernunft sagt so, das Herz sagt anders

Die vom Stadtrat im Juni 2013 beschlossene Baulandstrategie mit rund 78 Wohneinheiten trägt bislang nur spärliche Früchte. „Es gilt, Vorbehalte zu überwinden“, sagte Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer (SPD) am Dienstag im Bauausschuss. Letztlich sei die Strategie jedoch alternativlos. „Die Anforderungen haben sich geändert, wir müssen ein Aussterben der Ortskerne verhindern.“ Stadtplaner Mark Kieser gab einen Überblick.

Im kommenden Jahr sollen weitere Projekte angegangen werden: in Mörzheim (Impflinger Straße), Mörlheim (nördlich der Hofgasse) und in Wollmesheim (östlich der Dörstelstraße). Im Stadtgebiet Landau habe es eine Anfrage zum Grünstreifen Annweiler Straße/Wollmesheimer Straße gegeben, informierte Kieser. Dort bestehe entgegen anderslautender Gerüchte kein Baurecht. „Frühestens 2020, wenn die Konversion abgeschlossen ist“, werde man sich damit befassen. Rudi Eichhorn (CDU) sagte, dass ein Grund für die Zurückhaltung vieler Grundstücksbesitzer sein könnte, dass diese ihr Land lieber selbst vermarkten würden. Und er wies darauf hin, dass viele junge Familien nun mal lieber neu bauten, als einen Altbau zu sanieren. Maximilian Ingenthron (SPD) mahnte, den eingeschlagenen Weg nicht gleich bei der ersten Schwierigkeit zu verlassen. „Wir müssen die Nerven behalten“, sah er die Strategie, Baulücken zu schließen, statt Neubaugebiete auszuweisen, als richtig an. Dem pflichtete Doris Braun (Grüne) bei, die vor Landschaftsverbrauch warnte. Michael Dürphold (FWG) erinnerte daran, dass sein Fraktionskollege Hans Volkhardt frühzeitig gemahnt hatte, bei den Grundstücksbesitzern im Vorfeld zu klären, ob diese überhaupt zum Verkauf bereit seien. In Godramstein sei dies offensichtlich nicht passiert. Vier Gremien hätten sich deshalb umsonst mit einem Projekt beschäftigt, das dann doch gescheitert sei. Dem widersprach Bauamtschef Christoph Kamplade. „Laut Baugesetzbuch braucht Entwicklung genau diese Schritte. Wir müssen nachweisen, dass im Innenstadtbereich nichts geht. Egal, wo wir enden und wie mühsam diese Schritte sind, ohne sie kriegen wir nie einen neuen Flächennutzungsplan oder eine Änderung im Außenbereich“, versicherte der Bauamtschef. (git)

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