Landau/750 Jahre Stadtrechte Der König und seine Landauer Kutsche

Die Landauer Kutsche mit dem königlichen Gast ist auch Teil des Gemäldezyklus’ „Historische Fahrt des Landauers“ 1702 und 1704 a
Die Landauer Kutsche mit dem königlichen Gast ist auch Teil des Gemäldezyklus’ »Historische Fahrt des Landauers« 1702 und 1704 an der Ostfassade am Alten Kaufhaus.

Sicherlich haben sich schon einige gefragt, warum die Kutsche „Landauer“ diesen Namen trägt und wie das mit unserem Landau zusammenhängt. Eindeutig lässt sich das nicht mehr beantworten.

Denn für den Namen „Landauer“ gibt es verschiedene Erklärungsansätze, die sich heute nicht mehr abschließend überprüfen lassen. In einem davon spielen tatsächlich die Stadt Landau, die erste Belagerung der Festung Landau und der damalige römisch-deutsche König Joseph I. eine entscheidende Rolle.

Joseph I. besuchte 1702 die Festung Landau. Anlass war die Belagerung durch die Truppen seines Vaters. Die Festung war in französischer Hand, mitten im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Nachdem der spanische König Karl II. kinderlos verstorben war, entbrannte ein Streit um sein Erbe. Die nächsten Verwandten waren Ludwig XIV. von Frankreich und Kaiser Leopold I., Vater von Joseph I.

Neues Gefährt

Infolge dieses Erbschaftsstreits brach der Spanische Erbfolgekrieg aus. Durch seine Stellung als östlichste französische Festung spielte Landau dabei immer wieder eine wichtige Rolle. Während des Kriegs wurde die Festung insgesamt vier Mal belagert und jedes Mal auch eingenommen. Bei den Belagerungen von 1702 und 1704 reiste Joseph I. als Oberbefehlshaber an.

Diese Reise beging er in einer neuartigen Kutsche, deren Verdeck sich zu beiden Seiten öffnen ließ. Dadurch war die Kutsche zur Reise zu jeder Tageszeit und bei jedem Wetter geeignet. Diese Kutsche erhielt später den Namen Landauer. Zu Lebzeiten von Joseph wurde sie noch als Leibwagen und später als Feld-Leibwagen bezeichnet. Nach der vierten und in diesem Krieg auch letzten Belagerung, landete die Festung Landau wieder in französischer Hand und blieb bis 1816 französisch. Durch die Belagerungen war sie zum Teil stark zerstört worden, auch die Zivilbevölkerung in der Stadt und in der Region hatte unter den monatelangen Belagerungen gelitten.

Ausschnitt des Logos
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