Landau Balancieren auf Riesen-Mikados

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Auf dem neuen Spielplatz am Fischmal sollen ein Schiffswrack und Treibholz die Kinder zum Klettern und Balancieren animieren. Beim ersten Arbeitseinsatz am vergangenen Samstag haben etliche Helfer Stämme aufgerichtet und Bretter gesägt.

Die Wasserfläche des Fischmals schimmert silbern im Sonnenlicht. Zwei Enten fliegen heran, ziehen einen Bogen und landen auf dem von hohem Schilf und Bäumen umrahmten See. Idylle pur. Doch etwas ist an diesem Samstag anders als sonst. Die Geräuschkulisse von Bohrmaschinen, Schraubern und Sägen durchbricht die übliche Stille. Ein gutes Dutzend Leute sind dabei, auf der Fläche zwischen der Sport- und Freizeithalle und dem Fischmal einen naturnahen Spielplatz zu errichten. Sie sind dem Aufruf der Gemeinde zur ersten Bauaktion gefolgt. Als Spiel- und Klettergerät entsteht ein Schiffswrack, flankiert von einem „Treibholzgestöber“ – ein Balancierparcours, den man sich als eine Art Baumstamm-Mikado vorstellen kann. Die Fläche war bereits ausgehoben und die senkrechten Stämme in Fundamente gegossen. Am Samstag wurden die Planken des Oberdecks errichtet, die Seitenwände verschalt und das Treibholzgestöber gestaltet. Die Arbeiten ähnelten nicht etwa dem Zusammensetzen eines Bausatzes aus dem Baumarkt. Aus natürlich gewachsenen Stämmen und daraus geschnittenen Brettern mussten die Helfer die Teile zunächst zurecht sägen. Die Frauen im Team, Corinna Wawerzinek, Nathalie Dietz und Katharina Mika haben die entrindeten Stämme geschliffen. Die Männer befestigten die Stämme als Teile des Schiffsrumpfs und schnitten die Bretter für das „Riesen-Mikado“ zu, die akribisch eingepasst, gefast und verschraubt wurden. Der jüngste Helfer, der 11-jährige Pascal, ging mit seinem Vater dabei so versiert mit Sägen, Schleif- und Bohrmaschinen um, dass er den Erwachsenen in nichts nachstand. Die meisten Leute, die für einen Tag zu Hobbyschreinern wurden, sind Mitglieder des Gemeinderats. Auch Bürgermeister Matthias Schardt und Mitarbeiter des Bauhofs packten beim ersten Arbeitseinsatz auf dem Spielplatz kräftig mit an. Die Bauleitung hatte Dieter Händel von Inspirito Spielobjekte, Klingenmünster, der das Spielschiff geplant hat. Er erklärte, die naturgewachsenen Robinien und Edelkastanien seien langlebig. Das ganze Gefüge auf dem Spielplatz soll von der Natur inspiriert sein. Indem sich die Gemeinde am Entstehungsprozess beteiligt, erhielten die Bürger ein anderes Verhältnis zu dem Spielplatz, als wenn man ein Gerät aus dem Katalog aufstellt, meint Händel. Positiv wirke sich auch aus, dass jeder mehr auf den Spielplatz achtet. Simone Knehr, die von der Verbandsgemeindeverwaltung das Projekt begleitet, sorgte dafür, dass die Helferinnen und Helfer ein ordentliches Vesper bekamen. Termin Weiterer Arbeitseinsatz am Samstag, 8. April. Freiwillige Helfer können sich bei Simone Knehr, Telefonnummer 07272 70021082, E-Mail s.knehr@ruelzheim.de., anmelden.

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