Lokalsport Südpfalz Zweimal 30 Pfeile

Die Zehn im Visier: Laura Guth.
Die Zehn im Visier: Laura Guth.

«LANDAU.» 554 Schützen sind zur Hallen-DM in Solingen zugelassen. Blankbogen- und Compoundbogen-Schützen eröffnen die Meisterschaft am Freitag. Laura Guth aus Insheim ist am Samstag eine von 34 Recurvebogen-Schützinnen bei der weiblichen Jugend (Jahrgang 2001 bis 2003). Zweimal 30 Pfeile wird sie abfeuern, 600 Ringe sind das maximal Erzielbare. Die Entfernung zur Scheibe: 18 Meter. Ihr Ziel? „540, 550 würde ich mir wünschen“, sagt die Schülerin der Maria-Ward-Schule in Landau vor ihrer ersten DM-Teilnahme. Bei den Landesmeisterschaften in Idar-Oberstein setzte sie sich mit 530 Ringen an die Spitze. Das Limit zur DM liegt dieses Jahr bei 513 Ringen. Also gehört sie, die für den ESV Landau antritt, zu den Favoritinnen. Viele, die bei der Landesmeisterschaft unter den Besten waren, sind an den Normen gescheitert: Denny Jetter und Hubertus Krumm vom BSV Kandel, Ralf Resch vom SV Herxheim, Horst Zahneißen vom SSV Hatzenbühl, der Vizemeister Recurve Masters (ihm fehlen fünf Ringe), Anna Fath vom ESV Landau, Moritz Will vom SSV Hatzenbühl als Junioren-Landesmeister. Mit ihrem Vereinskollegen Maximilian Roßmiller hatte Laura Guth so was wie eine Wette laufen. Die beiden pushten sich, munterten sich auf, schworen sich auf einen DM-Start ein. Sie ist dabei, er verfehlte als Jugend-Vizemeister um acht Ringe die Norm für Solingen. Guth hat in Insheim Tennis gespielt, Tischtennis („irgendwann war es nicht mehr so meins“), war in der Leichtathletik („hat sich langsam aufgelöst“). Der SV Diana Insheim stellte Bogenschießen vor, ihre Mutter machte sie darauf aufmerksam. Seit vier Jahren ist sie dabei. Der erste Pfeil? „Ich glaub’, der ging sogar auf die Scheibe“, sagt die Schülerin amüsiert. 2014 nahm sie ohne Erwartungen an der Landesmeisterschaft teil und siegte bei den Schülerinnen A mit 524 Ringen. Im Freien wird auf eine Entfernung von 40 Metern geschossen. Die 16-Jährige hat Spaß am Bogenschießen und trainiert gerne auf Ziele hin. Seit zehn Monaten hat sie einen eigenen Recurvebogen, ihre Eltern waren spendabel. Teuer? „Ja, schon.“ Etwa 2000 Euro mit allem. Bei den Vereinsmeisterschaften stellte Laura Guth ihre Bestleistung auf: 558 Ringe. Guth sei im Pfalzkader und werde bei nationalen Ländervergleichskämpfen eingesetzt, teilt Michael Jeschur als ESV-Sportwart mit. Auch Willi Kern, mehrmaliger DM-Teilnehmer vom ESV, ist in Solingen dabei. Er schoss bei den Landesmeisterschaften 525 Ringe und war Sechster bei den Masters. Inzwischen gehört er zu den Senioren (Jahrgang 1951 und älter). Er hat am Sonntag zehn Konkurrenten, die alle die Norm von 511 Ringen erfüllt haben. Für die Masters-Teilnahme hätten es 547 Ringe sein müssen. Die höchsten Limit-Zahlen: 577 Compound-Herren, 555 Recurve-Herren. Blankbogenschützen sind mit 498 Ringen dabei. „Alle ins Gold“ wünscht der ESV Landau seinen Startern. Vom SSV Hatzenbühl hat Landesmeisterin Andrea Stadler die Norm für die Klasse Recurve Masters, bei den Schülern A (Jahrgang 2004-05) übertraf Eric-Hermann Zahn die Norm beim Landessieg um 29 Ringe. Die Faszination am Bogensport ist beschrieben: Das ruhige Lösen des Pfeils von der Sehne mit festen, aber nicht durchgedrückten Knien, mit geradem, leicht nach vorne geneigtem Oberkörper bei großer Körperspannung – und das Warten auf das „Plop“, den Treffer. Perfektes Bogenschießen benötige die Perfektion des Bewegungsablaufs. Bogenschießen war bei den Olympischen Spielen 1900 bis 1908 sowie 1920 Disziplin, dann wieder ab München 1972. Erfolgreichste Nation in der Sportart: Südkorea. Relegation am 10. März Am Samstag, 10. März, richtet der ESV Landau die Relegation zur Oberliga in der Halle in der Eutzinger-Straße 46 (LSG-Gelände) aus. Teilnehmer: der SC Waidmannsheil Mainz (7. in der Oberliga) und von den drei Pfalzligen die drei Ringbesten BSC Oppenheim, BSC Worms-Pfeddersheim und SSV Hatzenbühl. Beginn: 11 Uhr.

x