sportschiessen „Wie in einem Fußballstadion ohne Aschenbahn“

Die 19-jährige Oceanne Muller hat sich in Appenhofen schon einen Platz gesichert, obwohl sie für den SV Jockgrim antritt.
Die 19-jährige Oceanne Muller hat sich in Appenhofen schon einen Platz gesichert, obwohl sie für den SV Jockgrim antritt.

Volker Herder, Vorsitzender des SV Appenhofen, stellt sich vor, dass es am Sonntag im Schützenhaus eng werden könnte. Der SV Jockgrim kommt mit Oceanne Muller, deren Top-Ergebnis an einer Pinnwand hängt. Der Gastgeber bestreitet den zweiten Wettkampf des Tages in der 2. Bundesliga.

„Pssst!“ auf dem Schießstand ist Geschichte, sagt Volker Herder. Die Mannschaften freuen sich auf lautstarke und faire Unterstützung der Zuschauer. Der Vorsitzende des SV Appenhofen hat dennoch Bedenken, dass es am Sonntag im Schützenhaus ganz schön eng wird. Denn in den beiden Wettkämpfen des Tages ist Weltklasse am Start.

Das Luftgewehrteam des SV Appenhofen hat seinen ersten Heimkampf seit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga Südwest und erwartet die Weltranglistenerste und weitere Nationalschützen. Der Verein hat selbst eine Nationalschützin in seinen Reihen.

Bildschirme und Großbildleinwand

Viele Vereine weichen für derlei Vergleiche in eine Sporthalle aus. Anders macht es der SV Appenhofen. Die mit 20 elektronischen Anlagen ausgestattete Schießhalle entspreche den Vorgaben, sagt Herder. Zwei kleine Tribünen für die Zuschauer seien angefertigt worden, in der Halle und im Gastraum gebe es weitere Sitz-und Stehplätze. Herder: „Jeder Zuschauer ist hautnah dabei. Man kann es sich vorstellen wie in einem Fußballstadion ohne Aschenbahn.“ Jeder Zuschauer habe die Möglichkeit, die einzelnen Schüsse in der Halle auf Bildschirmen und in der Gaststätte auf Großbildleinwand zu verfolgen.

Zuerst das Spitzenduell

Der erste Wettkampf (ab 10 Uhr) ist das Spitzenduell. Tabellenführer SV Jockgrim, in dessen Reihen die Junioren-Weltmeisterin, Olympiateilnehmerin und Weltranglistenerste Oceanne Muller aus Frankreich schießt, trifft auf den zweitplatzierten KKSV Heitersheim. Muller war schon einige Male in Appenhofen. Ihr Top-Ergebnis, 399 Ringe mit einer 9,9, hängt an der Pinnwand im Schützenhaus aus.

Im Anschluss (ab 12.30 Uhr) schießt Gastgeber SV Appenhofen gegen den SV Buch, der Nationalschützen aus der Schweiz, Österreich, Norwegen und Ungarn in seinen Reihen hat. „Hier kann der SV Appenhofen nicht mithalten. Mit der kroatischen Nationalschützin Estera Herceg, welche am Samstagvormittag noch eine EM-Quali mit ihrer Nationalmannschaft schießt und am Abend in Frankfurt erwartet wird, steht aber auch beim Gastgeber eine internationale Schützin im Aufgebot“, sagt Herder. Laut Ligaordnung darf nur ein ausländischer Schütze pro Wettkampf eingesetzt werden.

Tamara Hüttner schon da

Tamara Hüttner (Feuchtwangen/Franken), die Herceg gerade von der Position 1 der Setzliste verdrängt hat, wollte schon am Donnerstag anreisen. Hüttner wurde vor Saisonbeginn vom SVA verpflichtet. Sie hatte vor der Pandemie in der 1. Bundesliga bei Dynamit Fürth geschossen. Neben Alessa Dörrzapf (Rheinzabern) vervollständigen Andreas Kehrt und Niklas Christ, die aus der eigenen Jugend hervorgegangen sind, das Team. Cotrainer Mathias Herder wird es betreuen. Carsten Schiff ist der Ersatzmann. Muller, Simone Keiber, Peter Gehrlein und Gregor Braun haben bisher alle Wettkämpfe für den SV Jockgrim bestritten, der als Einziger bisher alles gewonnen hat.

Zeitplan

  • KKSV Heitersheim – SV Jockgrim: Standbelegung 10 Uhr, Vorbereitung ab 10.15 Uhr, Wettkampfbeginn um 10.30 Uhr
  • SV Appenhofen – SV Buch: Standbelegung 12.30 Uhr, Vorbereitung ab 12.45 Uhr, Wettkampfbeginn um 13 Uhr

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