Lokalsport Südpfalz Stadtderby nach Wiederbelebung

LANDAU (kebe). Am Donnerstag stehen sich auf dem Landauer Jahnsportplatz zwei Mannschaften gegenüber, deren Vereine zwischenzeitlich ganz untergetaucht waren: Der SV Landau Süd trifft auf den HSV Landau. Um 19 Uhr beginnt das Stadtderby der D-Klasse Mitte.

Die Mannschaften sind völlig unterschiedlich in die Saison gestartet. Während die „Südler“ nach vier Spielen und vier Siegen eine makellose Bilanz aufweisen, haben die „Horstler“ mit Personalproblemen zu kämpfen und erst einen Punkt. „Es war nicht einfach, den Verein wieder ins Leben zu rufen. Es gab verschiedene Hürden zu überspringen“, sagt Martin Koch junior. Er war treibende Kraft bei der Wiederbelebung nach 17 Jahren Abstinenz und fungiert als Spielertrainer. Ehemalige Spieler wie sein Vater Martin sen. sind ebenso dabei wie Martin Braun, der seit Jahren nicht mehr aktiv gewesen war. Besonders stolz ist er auf Neuzugang Christoph Hirt. Der Leistungsträger kam vom SV Landau West. Die Großväter von Koch und Hirth waren die Gründungsväter des Vereins vor einem halben Jahrhundert. Die Resonanz ist überwältigend, zu jedem Spiel kamen bisher über 100 Fans. Die Offensive ist mit dem Sturmduo Alexander und Manfred Cadorin gut bestückt und hat bisher 24 Treffer erzielt. Koch junior agiert im Mittelfeld und hat die Qual der Wahl, denn insgesamt stehen 26 Spieler zur Verfügung. Mit den zwölf Gegentreffern ist Koch nicht einverstanden, hier sieht er den Schwerpunkt der Trainingseinheiten. Von der mageren Punktausbeute des Gegners will er sich nicht blenden lassen und fordert vor dem Derby volle Konzentration in allen Mannschaftsteilen. Auf die Saisonziele angesprochen, meint Koch: „Natürlich wäre der Aufstieg im ersten Trainerjahr ein Traum, dies ist aber keine Pflicht. Die schweren Gegner kommen alle noch.“ Unzufrieden ist er mit der Platzsituation. Während der Trainingsbetrieb auf dem „Jahner“ gesichert ist, bekommt der Verein jede Woche von der Stadt kurzfristig den jeweiligen Spielort zugewiesen. Dies wertet Koch als deutlichen Wettbewerbsnachteil. Der HSV teilt seinen Platz momentan mit dem TSV und – wegen Duschenrenovierung – mit den Azzurri. „Kein Problem für uns. Ich habe das alles im Griff, schließlich bin ich seit 35 Jahren im Geschäft“, sagt Rita Scheid. Trotz des Saisonverlaufs ohne Sieg und einer Spielabsage wegen Personalmangels ist sie zuversichtlich, die Runde zu Ende spielen zu können. „Aller Anfang ist schwer, es geht in erster Linie um Kontinuität im Verein“, so Scheid. Für das Derby wünscht sie sich einen Punkt und keine weiteren Verletzten. Zuversichtlich stimmen sie einige Neuzugänge und die Rückkehr mehrerer Spieler, die verletzt waren. Trainer ist Kurt Gierga, ein echter „Horstler“, als Spielleiter fungiert der erfahrene Thomas Wind. Er übte diese Funktion schon beim SV Heuchelheim und der SpVgg Rohrbach aus. Stolz verweist Scheid auf die Jugendarbeit in Kooperation mit der TSG Godramstein. Zudem wurde unter Führung von Thorsten Wolff der Förderverein „Pro Fußball“ mit mittlerweile 60 Mitgliedern gegründet. Der Einsatz für einen Rasenplatz ist klar formuliert: „Zukunft Horstsportplatz - wir kämpfen dafür!“

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