Lokalsport Südpfalz Mit schnellen Beinen am Biertisch vorbei

Vorsicht Kurve. Die Radrennfahrer biegen in die Grabengasse ein.
Vorsicht Kurve. Die Radrennfahrer biegen in die Grabengasse ein.

«RÜLZHEIM.» Biertische direkt entlang der beleuchteten Geraden nach Start und Ziel, Volksfeststimmung, ein Bildschirm, der dem Zuschauer in Fließtext aktuell die Punkteverteilung anzeigt und Sponsoren präsentiert, ein getunter Mercedes-AMG, der die abendliche Luft als Vorausfahrzeug zu zerschneiden scheint. Wo gibt es das? Beim Nachtrennen des RSV Rülzheim.

Hans Dudenhöffer, der Vereinsvorsitzende, und Josi Pitz, der Geschäftsführer, der in Sorge gewesen war, dass Straßenbauarbeiten an einer Ecke nicht rechtzeitig fertig würden und eines Besseren belehrt wurde, hatten am Samstagabend, 40 Minuten nach Sonnenuntergang, gute Laune. 16 Grad zeigte das Thermometer an der Sparkasse an, dort, wo die Fahrer in den dunklen Abschnitt der 1,1-Kilometer-Runde eintauchen. Ein kühler, aber trockener Sommerabend. Fast perfekt für ein spannendes Rennen. Der Jockgrimer Michael Werling moderierte – und musste sich weniger Namen merken, als auf der vorläufigen Starterliste standen. 34 statt 64. Vom Herrmann-Radteam trat nur Robert Müller an, von Bike Aid nur Patrick Lechner, vom RSC Kempten keiner. Ein schnelles Nachtrennen um Kurven birgt Gefahren, vielleicht zogen deshalb einige zurück. Die Lokalteams Erdinger Alkoholfrei Bellheim und Möbel Ehrmann Roschbach und das U19-Nationalteam stellten die Hälfte des Fahrerfeldes. Vier Mann fuhren für das Team #heimat, Lukas End, Lukas und Daniel Mild sowie der Roschbacher Yannick Hund. Langfristiges Ziel des Teams: die Männer-Radbundesliga. Der Herxheimer Patrick Lechner, 2009 bei den Ehrmännern, deckte sich in der ersten und zweiten Runde mit Geldprämien ein, da führte er das Feld an. Bei der ersten Wertung in der fünften von 55 Runden lagen vier Mann vorn, die auch im Endklassement ganz vorne sein sollten: Simon Nuber (Möbel Ehrmann), der mit 43 Punkten das Rennen gewann, der 18-jährige Niklas Märkl aus Queidersbach, der als U19-Nationalfahrer überzeugte und mit 29 Punkten auf den dritten Platz fuhr, Florian Tenbruck, der mit Jonas Tenbruck das Team vom RV Märchensee Wendels-heim stellte und als Sieger der doppelt zählenden Schlusswertung auf 16 Punkte kam, und Kai Hliza (Ehrmann), mit 34 Punkten Zweiter. Märkl war immer in den Punkten, siebenmal als Drittplatzierter, Hliza (30. Runde) und Nuber (Schlussrunde) fehlen einmal. Nur drei weitere Fahrer platzierten sich als Punkteträger: Fabian Genuit (Ehrmann), Jonas Tenbruck und Tim Gebauer (Erdinger). Viermal schienen sich kleinere Gruppen absetzen zu können, aber erst in der letzten Runde fiel das Feld auseinander. Der Moderator schnappte sich sogleich Günther Danner, den Rennleiter des erfolgreichen Teams Möbel Ehrmann. Ein „sehr zufrieden“ konnte er dem Roschbacher entlocken. Und: „Simon Nuber muss sich morgen wieder beweisen, da ist die Konkurrenz noch stärker.“ Sport

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