Lokalsport Südpfalz Mehr Krankenhaus

«BILLIGHEIM-INGENHEIM.» In der Fußball-Bezirksliga treffen am Freitag um 19.30 Uhr zwei südpfälzische Mannschaften aufeinander, deren Bilanzen zuletzt völlig gegenläufig verliefen. Der gastgebende TSV Fortuna Billigheim-Ingenheim liegt auf Platz zwei, verlor aber gerade mit 0:4, die FSV Freimersheim sind im Tabellenkeller, haben aber zuletzt den Lustadtern die Punkte abgenommen.

Jens Bodemer, Trainer der Fortuna, sah bis zur Halbzeit in Ruchheim ein „typisches 0:0-Spiel. Dann bekommen wir ein doofes Gegentor, und nach dem Platzverweis gegen Felix Forstner haben wir Faden und Zugriff auf das Spiel komplett verloren“. Den Beginn einer Krise soll das letzte von drei aufeinanderfolgenden Topspielen nicht darstellen: „Wir werden daran nicht zerbrechen, müssen am Freitag aber besser sein und die Form der Spiele zuvor auf den Platz bringen.“ Der Kader bleibt unverändert. Die Gäste reisen mit einem frischen und unerwarteten Erfolg im Gepäck an, allerdings gehen sie dabei personell auf dem Zahnfleisch. Spielertrainer Edin Pita, der über eine Oberschenkel-Dehnung klagt, zählt fünf Ausfälle auf: Sascha Bittig, Serkan Sendar, Kaan Yüksel, Balazs Kovacs und Erhan Metin. Er und weitere Spieler quälen sich mit ihren Blessuren. Auch deshalb ist Pita froh, nun einen festen Physiotherapeuten für sein Team bekommen zu haben. Der hat alle Hände voll zu tun. „Wir haben hier mehr Krankenhaus als Fußballplatz“, ächzt der Spielertrainer. Alle Hände voll zu tun hat in dieser Saison auch der „letzte Mann“ der Freimersheimer: 4,2-mal je Spiel schlug der Ball bisher hinter den Keepern im Tor ein, zwölfmal im Spiel gegen Ruchheim. „Nach dem achten, neunten wurde es langsam blöd“, sagt Tobias Renner, der im Sommer vom FSV Offenbach kam, wo ihm seine Einsatzzeiten nicht ausreichten. „Nach dem Spiel hat der Trainer mit mir gesprochen. Es ist abgehakt“, sagt der 18-jährige Germersheimer, der seine Stärken im Eins-gegen-Eins und auf der Linie hat. Ausgebildet wurde er in der Jugend des FSV, vor der C-Jugend hielt er beim FV Germersheim die Bälle fest. Mit seinen für einen Keeper recht knapp bemessenen 1,82 Metern Körpergröße hat er Schwächen bei hohen Flankenbällen, an denen er mit Sprungkrafttraining arbeitet. In Billigheim stellt sich Renner, der übergangsweise als Produktionshelfer Geld verdient, sich beruflich noch nicht festlegen will, auf viel Beschäftigung ein. Auch wenn er gegen Lustadt seine Vorderleute in der Defensive stark verbessert sah. „Trotz der Ausfälle – wir haben eine gute Mannschaft“, sagt Renner. Was ihm selbst zuletzt fehlte, war der Konkurrenzkampf mit dem noch verletzten Florian Theobald um die Nummer 1: „Es ist schon besser, wenn er mit dabei ist“, findet Renner.

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