Lokalsport Südpfalz Laufen der A-Klasse die Zuschauer weg?

HATZENBÜHL (kebe). Die Vorrundenbesprechungen von drei Staffeln des Fußballkreises Südpfalz gemeinsam gab es im Sportheim des SV Hatzenbühl. Ein Novum. Grund ist die Termindichte für Funktionäre und Vereinsvertreter kurz vor Saisonbeginn. Lediglich der FVP Maximiliansau war nicht vertreten.

Roland Schicktanz (Büchelberg) als Staffelleiter der A-Klasse Süd ließ eine „Runde ohne Zwischenfälle“ Revue passieren. Die Anzahl der Platzverweise (50 x Gelb-Rot und 43 x Rot) liegt im Schnitt der Vorjahre. „Es gab keine brutalen Fouls, ich konnte es immer bei der Mindeststrafe bewenden lassen“, so Schicktanz. Spitzenreiter der Fair-Play-Wertung war der SV Völkersweiler, einzige Mannschaft ohne Rote Karte. Schlusslichter waren der ASV Landau und der SV Olympia Rheinzabern. Die Torjägerkanone sicherte sich Nico Pfrengle (TSG Jockgrim) mit 35 Treffern vor Malik Krubally (FSV Freimersheim), der 33-mal traf. Sorge bereitet Schicktanz der Zuschauerrückgang. Im Schnitt kamen nur noch 85 Fans pro Spiel, im Vorjahr waren es noch 94. Der VfB Hochstadt (131) und die TSG Jockgrim (129) hatten die größte Unterstützung, auf das wenigste Interesse stießen die Partien von Absteiger Bavaria Wörth. Wohl selten gab es einen deutlicheren Titelfavoriten als vor dieser Runde: der SV Büchelberg. Die „Bienwald-Brasilianer“ haben mehrere Hochkaräter engagiert, darunter Yasin Özcelik, den Torschützenkönig der Verbandsliga der beiden vergangenen Jahre. Jörg Eberle, Präsident des Nachbarvereins SV Hagenbach, meint: „Eigentlich müsste der SVB bereits zum Jahresende durch sein und für die Bezirksliga planen können.“ Trainer Michael Sommer vom Aufsteiger FV Neuburg möchte sich mit seinem Team im Mittelfeld etablieren und sieht es ähnlich: „Eigentlich müsste Büchelberg souverän durchmarschieren.“ SVB-Spielleiter Jürgen Friedmann als Nachfolger von Rüdiger Werling relativiert: „Natürlich wollen wir oben mitspielen und kommen von der Papierform um die Favoritenrolle nicht herum. Dennoch muss sich das Team erst finden.“ Als Hauptkonkurrenten nennt er Bellheim, Hochstadt, Rheinzabern und Freimersheim. Ebenfalls problemlos verlief die Spielzeit in der B-Klasse Ost. Otto Rassenfoß sieht im FV Neuburg (als Meister) und TuS Knittelsheim (über die Relegation) verdiente Aufsteiger in die A-Klasse. Er musste 85 Urteile fällen, davon zwei wegen Nichtantretens (FVT Germersheim und TSV Venningen-Fischlingen). Die Zahl der Feldverweise (24 x Rot und 49 x Gelb-Rot) lag deutlich unter der dem Vorjahr (29 und 57). Drei Teams kamen ohne Platzverweis aus: TB Jahn Zeiskam II, Viktoria Neupotz und TSV Freckenfeld. Schlusslichter der Fair-Play-Tabelle waren neben dem FC Berg die beiden Vereine aus Germersheim. Die meisten Besucher konnten in Neuburg (insgesamt 3000) und Knittelsheim (2650) begrüßt werden. Torschützenkönig wurde Murat Ok (39 Tore) vor Julian Müller (28). Ibrahim Söyler (SV Scheibenhardt) erzielte 22 Tore in zwölf Spielen. Die meisten Vereinsvertreter sehen den SV Minfeld als beste Rückrundenmannschaft nun in der Favoritenrolle. Als Hauptkonkurrenten nennen sie den FC Neupotz und den SV Hatzenbühl. Steinweilers Spielertrainer Christoph Helm sagt: „Die Klasse ist deutlich ausgeglichener als im Vorjahr. Wir wollen eine ähnliche Rolle spielen wie in der abgelaufenen Runde.“ Die beiden Aufsteiger Blau-Weiß Minderslachen und TuS Hördt werden sehr stark eingeschätzt. „Wir wollen oben mitspielen. Aber es gibt viele Konkurrenten auf Augenhöhe, eventuell auch Minderslachen“, so Minfelds Spielleiter Rainer Schaber. Blau-Weiß-Sportdirektor Heinz Trauth sagt: „Wir sollten Bodenhaftung bewahren und uns in der neuen Klasse einfach etablieren.“ Hördts Coach Hans Gundermann möchte „so früh wie möglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben“. Schiedsrichter-Obmann Maximilian Sitter hat 220 Unparteiische in seiner Vereinigung, darunter sieben Frauen. Für den leichten Rückgang (elf weniger als 2014) nennt er Gründe: „Wir haben aussortiert. Wir können niemand gebrauchen, der weder Spiele pfeift noch auf unseren Sitzungen erscheint.“ Aushängeschilder sind neben Tobias Christ (Zeiskam) die im Profibereich beförderten Timo Gerach (Landau) und Nicolas Winter (Scheibenhardt). Der SV Rheinzabern hat die meisten Referees (12), gefolgt vom SV Rülzheim (7) und von Fortuna Billigheim-Ingenheim (6). Gar keine Schiedsrichter gibt es beim ASV Landau, beim FC Berg und beim TSV Venningen/Fischlingen. Werner Gilb (Hatzenbühl) berichtete von über 300 terminierten Freundschaftsspielen seit Monatsanfang. „Bis zum Rundenbeginn werden es über 400 sein. Ich habe kein Verständnis für die vielen Verwarnungen und die bisherigen vier Platzverweise“, so Gilb. Auch die Termine der D-Klasse Ost wurden besprochen.

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