Fußball Kreispokal: SV Altdorf-Böbingen siegt im A-Klasse-Duell
Der Sieg war verdient, weil die Blau-Schwarzen in der deutlich attraktiveren ersten Hälfte die klareren Torchancen hatten und ihre Hintermannschaft um den überragenden Kapitän Manuel Gauweiler die gefürchtete FSV-Offensive kaum zur Entfaltung kommen ließ. Beide Seiten verzichteten auf die sonst in einem Finale üblichen taktischen Zwänge und suchten von Beginn an konsequent den Weg in die gegnerische Hälfte. Die Gäu-Elf entwickelte mehr Durchschlagskraft und war in ihren Aktionen zwingender.
Den ersten Diagonalschuss Bastian Schneiders nach Zuspiel von Yannick Kästle klärte FSV-Keeper Tobias Grätz in der 5. Minute zur Ecke. Nach einer Viertelstunde war er machtlos. Stürmer Nils Brendel, über den fast alle SV-Angriffe liefen, krönte seine starke Leistung mit dem 1:0: Nach einer Kombination über den linken Flügel landete ein Querpass Nils Schmitts bei Brendel. Der wuchtige Stürmer nahm das Leder mit der Brust an und hämmerte es von der Strafraumgrenze unhaltbar ins linke untere Toreck.
Doppelchance für FSV
Nach seiner Vorbereitung in der 22. Minute hätte es eigentlich 2:0 heißen müssen, aber Yannick Kästle verpasste die scharfe Linksflanke denkbar knapp. Schifferstadt kam besser ins Spiel und vergab in der 38. Minute eine riesige Doppelchance zum Ausgleich. Nach einem langen Ball von Killian Rigaut landete ein Kopfball von Jason Müller am rechten Pfosten, den Abpraller hämmerte Leon Johann freistehend aus kurzer Distanz übers Tor.
Viel Prominenz am Rande des Spielfelds: FCK-Profi Kevin Kraus schnupperte zehn Tage vor dem Finale im Berliner Olympiastadion schon mal Pokalluft. Die Abwehrkante der Roten Teufel unterstützte nicht zum ersten Mal die Altdorfer Elf, seine Partnerin Alisa ist die Cousine der Freundin von SV-Abwehrspieler Frederic Ziegler. „Es war bisher eine interessante Partie mit ordentlich Pfeffer drin. Ich hoffe noch auf ein paar Tore“, erklärte Kraus. Der frühere Waldhof-Spieler Frank Wallenwein sprach von „einer verdienten Pausenführung wegen der klareren Chancen“.
Späte Entscheidung
Nach der Pause verflachte die Partie mit zunehmender Spieldauer. Die „Zweite“ des Landesligisten drängte auf den Ausgleich, blieb jedoch viel zu harmlos. Nach einer knappen Stunde kam Torjäger Rui Filipe Fereira, der überraschend auf der Bank gesessen hatte. Die viele langen FSV-Bälle wurden sichere Beute des kopfballstarken und stellungssicheren SV-Abwehrchefs Gauweiler. Der souveräne und umsichtige Referee Enrico Demir (SG Mußbach) ließ neun Minuten nachspielen, FSV-Keeper Grätz eilte mehrfach nach vorne. Mit dem Schlusspfiff lief Simon Schneider von der Mittellinie alleine aufs leere Tor und machte unter dem frenetischen Jubel der 250 SV-Fans den Deckel drauf.
Der scheidende FSV-Coach Gerhard Minikus war nach der Partie enttäuscht: „Es gab insgesamt wenig Torchancen. Heute hätten wir noch eine Stunde spielen können, uns wäre kein Treffer gelungen.“ Sein Gegenüber Jochen Linzenmeier konstatierte: „Der FSV war ein würdiger Gegner, hat uns alles abverlangt. Doch wir haben uns sukzessive in die Partie hineingekämpft. Die frühe Führung spielte uns in die Karten, und hinten ließen wir nichts zu.“