Lokalsport Südpfalz Im Zickzack nach Hannover

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Enge Kurven, die Zeit gegen sich. Beim Kartslalom geht es heiß her. Drei Südpfälzer stehen kurz vor dem Pokalgewinn: Elias Frey (K1), Nils Hammer (K2) und Yannick Teschner (K5).

GOMMERSHEIM/ANNWEILER. Der Weg der Pfalzmeister kann bis an die Bundesspitze führen. Denn beim Bundesendlauf in Hannover messen sich im Oktober die besten Jugendfahrer des Landes. Kartsport ist schon immer ein Sprungbrett für viele erfolgreiche Motorsportkarrieren. Ob Ayrton Senna, Michael Schumacher oder Lewis Hamilton, alle lernten das Fahren im Kart. Auch wenn Slalom noch einmal von Rundstreckenrennen zu unterscheiden ist, bietet es gerade jungen Fahrern gute Möglichkeiten. Einer dieser Nachwuchsfahrer ist Elias Frey vom Haßlocher Motorclub. Der neunjährige Gommersheimer Grundschüler ist im dritten Jahr beim Kartslalom. „Kartfahren hab’ ich aber lieber als die Schule“, sagt er. Angefangen hatte er beim AC Maikammer mit Trainerin Regina Michalzik. „Den Philipp“, nennt er als Vorbild und meint damit seinen Vereinskollegen Philipp Bereswill (K4). Sein großes Idol ist Formel-1-Pilot Sebastian Vettel. Wie im vergangenen Jahr möchte er sich wieder beim Bundesendlauf beweisen, auch wenn er sich nicht allzu viele Chancen ausrechnet: „Da sind auch andere Gute dabei“, sagt Elias, der nebenbei Fußball bei der JSG Gäu spielt. Der Wechsel ins Auto ist eines von Elias Zielen, am liebsten würde er für Audi Rennen fahren. Im Kart dominiert er derzeit seine Klasse nach Belieben, er gewinnt jeden Lauf. „Auch dann, wenn er mal einen Pylon umwirft und deshalb Strafsekunden aufholen muss“, erzählt Friedhelm Kissel, Sportleiter des ADAC Pfalz und 2. Vorsitzender des MC Haßloch. In 26 Jahren Cup-Slalom sei es noch nie vorgekommen, dass ein Fahrer alle Läufe gewinnen konnte, so Kissel. Ein Lauf steht noch aus. „Er fährt auch so konzentriert, weil er in Helmut Müller und Volker Nagel zwei gute Trainer hat“, meint Kissel. Elias wurde 2015 als einer der jüngeren Fahrer der K1 Dritter bei seinem 1. Pfalz Cup mit 0,3 Punkten Abstand zum Zweitplatzierten. Damit hatte er sich für alle überregionalen Läufe außer der deutschen Meisterschaft qualifiziert. Nach einem Pylonfehler und daher zwei Sekunden Zeitzuschlag wurde er beim Bundesendlauf 2015 Siebter von 51 Fahrern. Beim überregionalen „Wintercup“ in Bad Höningen über die Jahreswende fuhr er auf den zweiten Platz von 33 Teilnehmern. Der elf Jahre alte Nils Hammer aus Völkersweiler führt in der Klasse K2. „Von Platz 1 bis 3 ist noch alles möglich“, sagt sein Vater Andreas Hammer, der Trainer beim MSC Ramberg ist. Jeden Samstag trainieren die Slalomfahrer drei bis vier Stunden. Nils geht ins Trifelsgymnasium Annweiler und fährt in seiner vierten Saison Kartslalom. „Wir waren zum Kindergeburtstag in Landau Kartfahren“, erzählt er; das habe ihm so viel Spaß gemacht. „Slalom gefällt mir zurzeit besser als Rundstreckenrennen“, sagt Nils. Sein Vater lässt ihm die Wahl: „Er soll selbst entscheiden. Die meisten wechseln ab der K3.“ Nils’ Vorbild ist ebenfalls Sebastian Vettel. Er kickt nebenher in der C-Jugend des SV Gossersweiler-Stein, Kartfahren ist aber sein Hobby Nummer 1. 2013, 2014 und 2015 konnte er sich jeweils für die RLP-Meisterschaft qualifizieren, vor zwei Jahren war er Vize-RLP-Meister. Yannick Teschner vom OC Annweiler hat den Erfolg in der Klasse K5 schon in der Tasche. Selbst wenn der 16-jährige Annweilerer nicht am Finallauf in Neustadt teilnehmen würde. An das erste Training 2008 kann sich sein Vater Patrick Teschner gut erinnern. Damals sei er gleich am ersten Tag an den Randstein gefahren. „Hol’ den da raus, der macht mir nur die Karts kaputt“, habe der Vorsitzende des OC Annweiler, Manfred Ehm, damals gerufen. Jetzt steht Yannick vor der erneuten Teilnahme am Bundesendlauf. Vor einem Jahr musste er die Teilnahme absagen, wegen eines Schüleraustauschs mit den USA. Zum Kartfahren kam Yannick Teschner durch seinen Opa, der früher selbst Rallye und Slalom fuhr. Dieser habe ihn damals zu einer Veranstaltung mitgenommen, erzählt sein Vater. Nebenbei ist sein Sohn in der Leichtathletik und fährt gerne Rad. Seit er mit dem Kartfahren begonnen hat, landete Yannick immer unter den Top Ten der Pfalz. In diesem Jahr fährt er zum ersten Mal beim Auto-Slalom mit. |meyd

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