Lokalsport Südpfalz Besonnen in der Krise

HERXHEIM/RÜLZHEIM (som/mame). Von Motivationsproblemen keine Spur: Der SV Viktoria Herxheim nimmt am letzten Vorrundenspieltag einen Abstiegsplatz in der Landesliga ein und eine weitere Niederlage (am Samstag um 17 Uhr zu Hause gegen SVW Mainz) würde die dunklen Wolken über dem Herxheimer Fußball-Himmel verdichten.

Im Viktoria-Lager schütteln sie die Köpfe über die jüngste 1:5-Schlappe beim Neuling VfB Bodenheim. Die Schützlinge von Steffen Ott ließen im ersten Durchgang fünf erstklassige Chancen liegen. Über den Rest sollte man besser den Mantel des Schweigens hängen. Verantwortliche bei der Viktoria wähnen sich im „Albtraum“, andere glauben an „eine Seuche“. „Wir müssen unsere Offensive in Schwung bringen“, sagte Ott und meinte nicht nur die Stürmer, sondern den ganzen Verbund. Von in solchen Krisensituationen üblichen Mechanismen hält man im Viktoria-Lager wenig. „Wir sitzen alle in einem Boot und wollen gemeinsam das rettende Ufer erreichen“, erneuert Viktoria-Präsident Markus Maier seine Aussage: „Es hilft, dass der Verein in dieser Situation ruhig und besonnen ist – nicht gelassen.“ Kapitän Frederic Bayer fällt mit einer Knieverletzung weiter aus. Platz drei könnte der SV Rülzheim erreicht haben – nach einem erwarteten Sieg am Sonntag beim Tabellenletzten VfL Fontana Finthen. Um 14.30 Uhr geht es los für die Elf von Trainer Freddy Heß. Der spricht von einem „Riesending“, wenn dieser Fall wirklich eintreten sollte, und warnt, die Partie beim Schlusslicht auf die leichte Schulter zu nehmen: „Da kann man sich ein blaues Auge holen, wenn man unkonzentriert ist.“ Daher sei es auch nicht die Zeit für Experimente. Der Kader ist im Vergleich zur Vorwoche unverändert, Umstellungen wird es wohl keine geben. „Das Spiel ist zu wichtig“, begründet Heß, der den Gewinn dieser drei Zähler als großen Schritt in Richtung Klassenerhalt sieht. „Natürlich bin ich selbstbewusst, aber ich bin auch Realist und die Spannung muss da sein, um Leistung zu bekommen“, sagt Heß, um nicht als großer Mahner dazustehen. Und Recht hat er, wenn er sagt, dass man nichts in der Tabelle addieren darf, was noch nicht da ist. Auch nicht vor dem Spiel bei einer Mannschaft, die erst fünf Zähler (ein Sieg, zwei Unentschieden) geholt hat. Denn einen dieser Punkte holte Finthen beim 1:1 beim Tabellenzweiten aus Worms.

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